2.Wille+3.Energie

Das zweite Tor
(Aus DanMillman, die 12 Entwicklungsschritte)






Erobere dir deinen Willen zurück



In deinem Inneren liegen ungenützte Quellen der Willenskraft und geistigen und emotionalen Stärke – jeder Kraft, die vor Missgeschick und Schwierigkeiten nicht zurückschreckt. Du musst nur deinen Sinn und dein Ziel vor Augen behalten, die Vision, die dich auf die Erde gebracht hat – die Vision, di dich zu den Sternen emporheben wird – hinab in die Tiefen der Ozeane und hinauf zu deiner Seele. In dir wohnt eine grosse Willenstärke, die nur darauf wartet, dass du sie in deinem Leben manifestierst.



Die Kraft, etwas zu verändern



Wenn du einen Hügel hinaufrennst, kannst du ruhig aufgeben, sooft du willst –

solange deine Füsse in Bewegung bleiben

Shoma Morita



Landkarte:

Die Tore zu deiner inneren Kraft



Die grösste Herausforderung der Lebens – der du bei jedem der 12 Tore begegnen wirst – besteht darin, das, was du weißt, in die Tat umzusetzen. Du weißt zB wie wichtig es ist, dich vernünftig zu ernähren und dich regelmässig zu bewegen; und du weisst auch, dass es am besten ist, deine Mitmenschen gut zu behandeln. Doch solange du dir deinen Willen nicht zurückeroberst – solange du nicht von deiner Kraft Gebrauch machst, nach deinem Wissen zu handeln -, wirst du selbst deine allerbesten Pläne nicht verwirklichen.



Kein Sieg ohne Selbstdisziplin



Natürlich ist alles leichter gesagt, als getan. Doch so intelligent oder begabt du auch sein magst – nur dein Tun bestimmt dein Schicksal. Um die Verheissung des 2.Tores zu erfüllen, brauchst du nur 3 Zauberworte zu kennen und nach ihnen zu handeln:



Tu es einfach!



Aber wie schafft man es, „einfach das zu tun“, wovon man weiss, dass es das Beste ist? Wie erlangt man dauerhaft Selbstbeherrschung und Meisterschaft über das eigene ich?

Mit dieser Frage wurde ich konfrontiert, kurz bevor ich ein Seminar „Die Gesetze des Geistes“ halten wollte. Ein junger Mann kam auf mich zu und fragte mich, wie er sein Ziel erreichen könne abzunehmen. „Durch fettarme Ernährung und regelmässige Bewegung“, antwortete ich. Doch damit gab er sich nicht zufrieden, sondern fragte weiter, wie er es denn schaffen könne, sich vernünftiger zu ernähren und ein Trainingsprogramm konsequent durch zu halten. „Ich weiss, dass ich etwas tun muss“, sagte er, „aber ich habe einfach nicht die Willenskraft dazu. Wie kann ich denn meinen Willen stärken?“

„Das wissen Sie doch schon“, erwiderte ich. „Zu wissen, wie es geht, ist nicht das Problem. Auserdem scheinen Sie jetzt in diesem Augenblick eine ganze Menge Willenskraft zu haben – sonst hätten Sie es nicht geschafft, mich in ein Gespräch zu verwickeln, während 1000 Leute darauf warten, dass das Seminar endlich anfängt.“ Jetzt war es höchste Zeit meinen eigenen Willen durchzusetzen und mit meinem Vortrag zu beginnen.



Irgendetwas an diesem jungen Mann irritierte mich. Schliesslich wurde mir klar, was es war. Er erinnerte mich an mich selbst – und all die vielen Jahre, in denen ich nach Strategien, Schnellverfahren, Methoden, Techniken, Zauberformeln und Patentrezepten gesucht hatte, um mich zu motivieren, bestimmte Dinge zu tun. Aber die beste Methode zu tun, was wir tun müssen, besteht nach wie vor darin, es einfach zu tun – mit dieser unausweichlichen Realität konfrontiert das Leben uns immer wieder. Manchmal ist das einfach, manchmal schwer. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es nur einen einzigen Weg gibt, etwas zu erledigen: Du musst es einfach tun. Wenn du dir deinen Willen zurückeroberst, wirst du auch dein Leben wieder gewinnen.



Du hast zwar einen freien Willen, aber dein Wille ist nicht immer frei. Freiheit hat ihren Preis; das Leben stellt dir viele Hürden in den Weg, die du überwinden musst. Die Begriffe „Wille, Willenskraft, Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung“ sind in diesem Kapitel austauschbar; denn mit all diesen Methoden kannst du Meisterschaft über dich selbst erlangen, wenn du sie eine Zeit lang in Form von Geduld, Ausdauer und Beharrlichkeit praktizierst. Dieses Tor zeigt dir, wie du deine Willenskraft einsetzen kannst, um die Hindernisse des Lebens zu überwinden und dir eine solide Basis für deinen Erfolg zu schaffen – sowohl im materiellen als auch im spirituellen Bereich.



Währen du das 2.Tor durchschreitest, wirst du dich mit folgenden Themen beschäftigen:



 Der Macht deiner Ziele.

 Den Hindernissen, die auf deinem Weg liegen.

 Den Schlüsseln zur Motivation, die in deinem Unterbewusstsein liegen



Du erfährst



 Ein paar Ratschläge die dich inspirieren und daran erinnern sollen, wozu du auf der Welt bist.

 Ein paar praktische Verhaltensregeln, um zu tun, was getan werden muss



Du erhältst Antwort auf die Frage



 Welche Dinge du selbst beeinflussen kannst und welche nicht;

 Wie man seine Neigungen überwindet



Wie du dir die Kraft zurückerobern kannst



Schwierigkeiten können dich nur dann einschüchtern, wenn du an deiner Willenskraft zweifelst. Du kannst zB von den Figuren in „Der Zauberer von Oz“ lernen – der schlauen Vogelscheuche, die glaubte, kein Gehirn zu haben, dem liebevollen Holzfäller aus Zinn, der meinte, er habe kein Herz, und dem tapferen Löwen, der fürchtete, nicht genug mutig zu sein. Sie alle haben im Lauf der Geschichte begriffen, dass sie die Eigenschaften, die sie sich wünschten, schon längst besassen. Bei dir ist es genauso: Es hat dir nie an eigenen Willen gefehlt, und du hast ihn auch nie verloren; du hast nur vergessen, wie stark er ist.



Dein Wille ist wie ein Muskel: Je häufiger du ihn benutzt, umso stärker wird er. Genau wie deine Muskeln braucht er Bewegung, er muss regelmässig trainiert werden. Deine innere Kraft wartet nur darauf, dass du dich ihrer bedienst, denn dann wird sie noch grösser. Jetzt hast du die Chance, dich an deine angeborene Willenskraft zu erinnern, sie wieder zum Leben zu erwecken, wieder aufzubauen und zurückzuerobern. Willkommen am 2.Tor!



 Test: Wieviel Willenskraft besitzt du?



Mit Hilfe der folgenden Fragen kannst du einschätzen, was für eine Beziehung du in deinem täglichen Leben zu Selbstdisziplin und Willenskraft hast: Bewerte diese Fähigkeiten mit 1-10 Punkten.



1. Wie gut gelingt es dir, das, was du weißt, in die Tat umzusetzen?

2. Wieviel Selbstdisziplin besitzt du deiner Meinung nach im Vergleich zu anderen Menschen?

3. Hast du im Augenblick einen besonders wichtigen Traum od Wunsch od irgend ein Ziel, das dir sehr am herzen liegt? In wieweit hilft dein Wille dir bei der Erreichung dieses Ziels?

4. Hattest du früher mehr od weniger Selbstdisziplin als jetzt? Wann und warum?

5. Kannst du dich an einen Zeitpunkt erinnern, wo du grosse Willenskraft bewiesen hast?

6. Kannst du dich an einen Zeitpunkt erinnern, wo du wenig Willenskraft gezeigt hast?

7. Wie könntest du mit Hilfe deines Willens deine Ernährungsweise verändern?

8. Wie könntest du deinen Willen im Bereich deines körperlichen Trainings einsetzen?

9. Wie schätzt du deinen Willen in sexueller Hinsicht ein?

10. Spiegelt sich in deinem Budget und deinen finanziellen Verhältnissen Selbstbeherrschung wider?

11. Haben andere Menschen dich schon einmal als eigensinnig oder halsstarrig bezeichnet? (Und hast du dich bei ihnen für das Kompliment bedankt?)

12. Brauchst du auch Willenskraft, um etwas zu tun, was dir Spass macht? Warum resp. warum nicht?

13. Welche deiner Gewohnheiten würdest du gern ändern?

14. Hast du deine Willenskraft schon einmal dazu eingesetzt, gütig oder höflich zu anderen Menschen zu sein, obwohl du eigentlich gar keine Lust dazu hattest?

15. Hättest du gerne einen stärkeren Willen? (Wenn JA: Woher weißt du, dass du ihn nicht schon besitzt?)



Die Macht deiner Ziele



Ein starker Wille, der keine Richtung kennt, ist wie ein starkes Pferd, das nicht weiss, wo es hinlaufen soll. Um auf deine Reise zugehen, brauchst du mehr als nur Willenskraft. Du brauchst eine Richtung, eine Aufgabe, ein Ziel, eine Mission – irgendeinen Zweck der dir sinnvoll erscheint.



Dein Lebenssinn und deine Ziele werden von tausend verschiedenen Faktoren geprägt: von deiner Umwelt, deinen Eltern, deiner genetischen Veranlagung, deinen Begabungen, Wertvorstellungen und Lebensumständen, der Synchronizität und den Chancen, die sich dir im Leben bieten. Füge jetzt noch deinen freien Willen, deine Erwartungen und eine kleine Prise Vorherbestimmung hinzu – und schon nimmt irgendetwas vor deinen Augen Gestalt an, was du jetzt in diesem Augenblick, in diesem Jahr oder diesem Leben tun willst od tun musst. Wenn du dein Ziel kennst und danach handelst, entfesselst du die ganze Kraft deines Willens.



Vielleicht möchtest du negative Gewohnheiten ablegen od positive schaffen, dein Liebesleben oder deine finanziellen Verhältnisse verbessern, eine sinnvollere od lukrativere Beschäftigung finden oder die 12 Tore meistern. Was auch immer du vorhast – es werden sich stets Hindernisse zwischen dich und dein Ziel schieben. Deine Willenskraft ist wie ein Geländewagen, der dich um die Hindernisse herum – und an den Stolpersteinen vorbeifährt, über Hürden hinweg, durch den reissenden Strom deiner Zweifel und Unsicherheiten, und dich deiner Bestimmung entgegenträgt – der Erleuchtung im Alltag.



Es gibt 3 grundlegende Verhaltensregeln, an die du dich im Leben halten solltest (von Dr.ShomaMorita):



 Akzeptiere deine Gefühle.

 Kenne dein Ziel.

 Tue, was getan werden muss (in Übereinstimmung mit deinem Ziel und trotz der Gefühle, die du hast od nicht hast).



Kenne dein Ziel



Ob du dein höchstes Lebensziel od deine Ziele für das nächste Jahr nun kennst od nicht – mit ziemlicher Sicherheit wird dir klar sein, was du in den nächsten 5 Minuten tun willst. Selbst wenn die Zukunft noch im Neben liegt, kannst du stets die Dinge angehen, die vor dir liegen. Das Schicksal hat eine unnachahmliche Begabung, eine Spur aus Brotkrümeln vor dir auszustreuen – ein kleines Ziel nach dem anderen –, um unseren Weg zu markieren. Wenn du dich auf jeden einzelnen Tag und jeden einzelnen Augenblick konzentrierst, wirst du erkennen, was jetzt in diesem Moment getan werden muss. Deine allernächsten Ziele sind die Brotkrümel, die dich zu jenem grösseren Ziel hinführen, das du noch nicht siehst.



Bleibe flexibel. Manchmal präsentiert das Leben dir Überraschungen, und dein Weg zum Gipfel hat viele Kurven und Windungen. Die Lebensgeschichte zweier Freunde von mir, ist ein gutes Beispiel dafür. Lenny studierte Jura und wurde Anwalt. Ungefähr ein Jahr später zog er sich beim Langstreckenlauf eine Zerrung zu und ging zum Chiropraktiker. In dem Augenblick, in dem er die Praxis dieses Mannes betrat und sich darin umschaute, wurde ihm klar, dass er seine wahre Berufung gefunden hatte. Damit brachte er auch die Willenskraft auf, alles zu tun, was notwendig war, um sein Ziel zu erreichen. Er wurde ein begabter, erfolgreicher Chiropraktiker, der in seiner Praxis inzwischen viele Profisportler behandelt.

Craig, der zweite Freund, arbeitete viele Jahre lang bis in die Nacht hinein, bracht unzählige Opfer und bot seine ganze Willenskraft auf, um einer besten Herzchirurgen Amerikas zu werden. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere erlitt er einen Unfall, durch den 2 Finger bewegungsunfähig wurden. Damit war seine Laufbahn als Chirurg zu Ende. Aber Craig, der gleichzeitig Aikido-Meister ist, liess sich dadurch nicht entmutigen. Wieder setzte er seine ganze Willenskraft ein und verwandelte die saueren Zitronen des Lebens in süsse Limonade. Er begann Jura zu studieren und schaffte es bereits im 1.Studienjahr, einen Artikel im LawReview zu veröffentlichen. So folgte er einem anderen Weg des Dienstes an der Menschheit und erfüllte gleichzeitig auch noch seine Aufgaben als Ehemann und Vater. So gross ist die Macht der Konzentration und Willenskraft.



Verschaffe dir Klarheit über deine Ziele



Manchmal brauchst du nur dein Ziel zu kennen, um deinen Willen zurückzugewinnen. Die folgenden Verhaltensregeln sollen dir helfen, dir über deine Zielsetzungen klar zu werden:



 Verfolge deine Träume! Der Schaffensprozess folgt deiner Vision; Willenskraft beginnt mit einem Wunsch.

 Achte darauf, wie deine Ziele von Augenblick zu Augenblick vor deinem geistigen Auge entstehen – zu Hause, bei der Arbeit od in der Schule; als Dinge, die du tun möchtest, und als Dinge, die du tun musst.

 Klopfe dir in Gedanken jedes Mal auf die Schulter, wenn du deine Willenskraft einsetzt, um diese Ziele zu erreichen.

 Wenn du deinen Willen verlierst, hast du dann auch deine Richtung aus den Augen verloren? Has du dein Ziel vergessen?

 Unterteile ein grosses, übergeordnetes Ziel in monatliche, wöchentliche, tägliche und sofortige Teilziele – dann siehst du immer den nächsten Schritt, der direkt vor dir liegt.



Bei der Verfolgung deiner Ziele werde dir Hürden begegnen, die auf den ersten Blick vielleicht den Eindruck erwecken, als mangele es dir an Willenskraft. Aber in Wirklichkeit sind diese Hindernisse kein Zeichen von Willensschwäche. Du musst sie anders angehen – indem du deine ganze Willenskraft und Intelligenz einsetzt. Und indem du zum Hürdenläufer wirst.



Die Hindernisse auf deinem Weg



JeanDeeds beschreibt in ihrem Buch „There are Mountains to Climb“ eine grauenvolle Nacht in den Appalachen, als sie allein in ihrem Zelt lag und draussen einen Bären herumschnüffeln hörte. Sie lag still da, konnte nicht schlafen und hoffte inständig, dass der Bär nicht auf die Idee kommen möge, in ihr Zelt einzudringen. – Als sie am nächsten Morgen hinausspähte, sah sie dem Tier, das ihr den Nachtschlaf geraubt hatte, direkt ins Gesicht: Es war eine Kuh, die gemächlich auf ein paar Grashalmen kaute. – Mit einer Kuh ist zwar auch nicht zu spassen, aber sie zumindest kein Bär. Man reagiert anders auf eine Kuh als auf einen Bären.

An diese Geschichte solltest du immer denken, wenn du wieder einmal zu träge bist od es dir aus irgendeinem anderen Grund schwer fällt, ein Ziel zu erreichen: Es muss nicht unbedingt Willensschwäche sein, die da draussen vor deinem Zelt herumschnüffelt. Es kann auch etwas ganz anderes sein: Selbstzweifel, die Angst vor dem Versagen od irgend ein anderer Hochstapler, der nur so tut, als sei er ein Bär.



Wenn du kein klares Ziel vor Augen hast, dass Ausmass einer Aufgabe falsch einschätzt od einfach von Natur aus dazu neigst, dich gegen Veränderungen zu wehren, tadle dich nicht wegen deiner angeblichen Willensschwäche, sondern konzentriere lieber deine ganze Aufmerksamkeit und deinen ganzen Willen darauf, diese Kühe im Bärenpelz zu besiegen.



Eigensabotage



Es kann zB sein, dass du dich nicht um die Erreichung deiner Ziele bemühst, weil du insgeheim das Gefühl hast, so viel Glück gar nicht zu verdienen. Das hast du ja bereits am 1.Tor gelernt. Od du erschaffst dir selbst Probleme, weil du es gewohnt bist, immer einen gewissen Pegel an Ärger und Schwierigkeiten in deinem Leben aufrechtzuerhalten – weil du es nicht gut verträgst, wenn alles glatt und reibungslos läuft. Sei auf der Hut; achte darauf, deine Bemühungen um dein Ziel nicht zu sabotieren, nur weil du noch nicht sicher bist, ob du die Erreichung dieses Ziels auch wirklich verdient hast.



Unrealistische Wertmassstäbe



Vielleicht hast du dir auch aus lauter Perfektionismus zuviel vorgenommen. Wenn du dein Ziel nicht bis zu Ende verfolgst, muss nicht unbedingt Willensschwäche dahinter stecken; es kann auch daran liegen, dass du dir ein Ziel ausgesucht hast, das nicht deinen Fähigkeiten entspricht od nicht deine wahren Wertvorstellungen widerspiegelt. Vielleicht orientierst du dich bei der Wahl deines Ziels daran, was du deiner Meinung od der Meinung anderer Leute nach tun solltest, statt der Stimme deines Herzens zu folgen.



Manchmal unterschätzt du auch die Anstrengungen, die eine bestimmte Aufgabe erfordert. Dann beginnst du deine Arbeit unvorbereitet und führst sie vielleicht nicht zu Ende. In so einem Fall fehlt es dir nicht unbedingt an Willenskraft, sondern eher an der Fähigkeit zur Vorausplanung. Überschätzt du dagegen die mit einer Aufgabe verbundene Mühe, so verlierst du womöglich schon vorher den Mut. An ein Projekt od eine Aufgabe, die du dir nicht zutraust, wirst du dich höchstwahrscheinlich gar nicht erst heranwagen.



Keine Aufgabe ist zu schwierig, wenn man seine Ziele in kleine, realistische Schritte unterteilt und sich gut darauf vorbereitet.



Mangel an Konzentration





Manche Menschen verzetteln sich, indem sie zu viele verschiedene kleine Dinge erledigen wollen, statt sich auf Aufgaben zu konzentrieren, die eine höhere Priorität habe: beispielsweise darauf, ein Buch zu schreiben, eine neue Fähigkeit zu erlernen od sich physisch in Topform zubringen. Aber wenn man nach Wasser sucht, ist es besser, ein einziges 300m tiefes Loch zu bohren als 10 Löcher mit 30m Tiefe.



Wenn sich bei Jonglieren 5 Gegenstände gleichzeitig in der Luft befinden, muss man sich von Sekunde zu Sekunde immer nur auf einen einzigen Ball konzentrieren. Wenn ein Jongleur seine Aufmerksamkeit auf alle Bälle gleichzeitig richtet, passiert ihm das gleiche wie dir, wenn du versuchst, in deinem Leben mit zu vielen Aufgaben auf einmal herumzujonglieren: Vielleicht lässt du dann alle Bälle fallen. Also konzentriere dich auf deine Prioritäten und gehe sie eine nach der anderen an.



Wenn du deine Aufmerksamkeit zerstreust, fehlt es dir nicht unbedingt an Willenskraft, sondern eher an Konzentration. Deshalb musst du dir über deine Prioritäten klar werden – halte sie schriftlich fest, fertige eine Checkliste deiner wichtigsten Ziele an, und dann erledige sie eins nach dem anderen. Indem du deine Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Ziel richtest, konzentrierst du gleichzeitig auch deinen Willen.



Innerer Widerstand gegen Veränderungen



Fast alle Menschen haben schon irgendwann einmal eine positive Veränderung in ihrem Leben durchgeführt, nur um dann mit der Zeit doch wieder in ihre alten Gewohnheiten zu verfallen: Auf jeden Sprung nach vorn folgte unweigerlich ein Rückfall in den alten Trott. Das ist ganz natürlich und kommt daher, dass dein Unterbewusstsein an alten, vertrauten Verhaltensmustern hängt



Mit dem Rauchen aufzuhören ist das Einfachste, was es gibt.

Ich weiss, wovon ich rede, denn ich habe es schon tausendmal getan.

(MarkTwain)



Als Kind hast du dich an eine bestimmte Decke, ein ganz bestimmtes Spielzeug od Einschlafritual gewöhnt, das du dann nicht mehr missen wolltest. Genauso gewöhnen sich dein Körper und dein Unterbewusstsein an ein vertrautes Gewicht, ein bestimmtes Mass an Aktivität und andere Verhaltensmuster. Das gilt für gute Angewohnheiten ebenso wie für neutrale (das Lesen vor dem Einschlafen) oder schlechte. Sobald ein Muster sich erst einmal in uns festgesetzt hat, neigen wir alle dazu, uns gegen eine Veränderung zu wehren.



Das Ablegen einer negativen und das Annehmen einer positiven Angewohnheit läuft in 2 Stadien ab: Zunächst einmal führt man die gewünschte Veränderung durch, und dann muss man sie aufrechterhalten. Alte Verhaltensmuster neigen dazu, sich mit der Zeit wieder durchzusetzen – es sei denn, es gelingt dir, das neue Muster so lange beizubehalten, bis es dir vertraut wird. Das kann 3 Monate (18 Wo) bis ein Jahr dauern. Also solltest du dafür genauso viel Willenskraft einsetzten wie für einen Marathonlauf und nicht wie für einen 100m Lauf. Dass wir uns gegen Veränderungen wehren, ist eine Grundtatsache des Lebens. Wenn du dir diese Neigung bewusstmachst, werden Veränderungen dir deshalb zwar noch lange nicht mühelos gelingen. Aber wenigstens ist deine Aufmerksamkeit dann frei von der Illusion, dass es dir leicht fallen sollte, etwas zu verändern, und du kannst deine ganze Willenskraft aufbieten, um deine inneren Widerstände zu überwinden.



Angst vor dem Versagen



Auch Versagensängste können auf den ersten Blick wie Willensschwäche aussehen, denn sie machen dich träge. Dahinter steckt die zwingende Logik: „Wenn ich nie mein Bestes gebe, kann ich auch niemals versagen, denn ich weiss ja, dass ich es geschafft hätte, wenn ich mich wirklich angestrengt hätte.“ Deine Angst kann sich auch als Unsicherheit äussern: „Ich kann es zwar, aber eben nicht so gut wie andere Leute, warum also soll ich mir dann überhaupt Mühe geben?“ Oder in Selbstzweifel: „Ich bin noch nicht bereit dafür.“ Angst ist ein Chamäleon, sie begegnet uns in den verschiedensten Gestalten – auch in Form von Willensschwäche.



Das 8.Tor – Sieh deinen Ängsten ins Auge – wird dir helfen, dieses Problem zu lösen und deine Ängste zu überwinden. Doch vorerst genügt es, wenn du aufhörst, immer auf Nummer sicher zu gehen – gib statt dessen einfach dein Bestes. TeddyRoosevelt hat die RoughRiders mit folgenden Worten angespornt: „Es ist viel besser etwas Grosses zu wagen … auch wenn man dabei immer wieder Misserfolge erlebt, als sich in die Reihe jener kleiner Geister einzuordnen, die in der grauen Zwielichtzone leben, wo es weder Sieg noch Niederlage gibt.“



Wenn in deinem Leben etwas getan werden muss, werden dir sicherlich viele plausible Gründe einfallen, es nicht zu tun. Doch wenn du dich dann umschaust, fällt dir vielleicht auf, dass es trotzdem immer noch getan werden muss. Um die als Willensschwäche verkleideten Hindernisse in deinem Leben überwinden zu können, musst du dich zunächst einmal konzentrieren, Prioritäten setzen, deine Fähigkeiten realistisch einschätzen und dich bemühen, deine Grenzen zumindest ein klein wenig zu überschreiten. Und dann handle, denn das ist das Grundprinzip des Erfolgs: Kenne deine Feinde und besiege sie mit Hilfe deiner Willenskraft.



Die Schlüssel zur Motivation liegen in deinem Unterbewusstsein



In Zeiten der Not, der inneren Anspannung od Aufregung – od wenn du siehst, dass deine Lebensgewohnheiten dem Menschen im Weg stehen, der du sein könntest – sendet dein Unterbewusstsein eine Energiewelle durch deinen Körper. Diese Energiequelle befähigt dich dazu, innere Ängste und äussere Hindernisse zu überwinden und über deine alltäglichen Fähigkeiten hinauszuwachsen.



In dem Film Moon over Parador spielt RichardDreyfuss einen arbeitslosen Schauspieler, der vom Geheimdienst eines kleinen Landes dazu gezwungen wird, sich als El Presidente auszugeben, der Diktator des Landes, mit dem er eine verblüffende Ähnlichkeit hat. Als der brutale Polizeichef dem Schauspieler das vorschlägt, fragt dieser: „Und wenn ich nein sage?“ – „Dann bringe ich dich um“, antwortet der Polizeichef. – Der Schauspieler denkt einen Augenblick nach. „Sie wären ein phantastischer Filmregisseur“, sagt er dann.



Den meisten Menschen würde es relativ leicht fallen, das rauchen aufzugeben, mit einem Trainingsprogramm anzufangen oder irgendeine andere Lebensgewohnheit zu ändern, wenn man sie mit vorgehaltener Pistole dazu zwänge od ihnen eine grosse Geldsumme dafür böte. In Krisenzeiten können wir unser Bestes geben, weil unser Unterbewusstsein dann über das autonome Nervensystem Adrenalin und Endorphine in unseren Blutkreislauf freisetzt. Dadurch steigt unsere Herzfrequenz, unser Blut fliesst schneller, wir können uns besser konzentrieren, der Stoffwechsel wird angekurbelt, Blutdruck und Vitalität steigen, und wir sind mit einem Schlag hellwach und voller Energie.



Wie du dir dein Unterbewusstsein zum Verbündeten machen kannst



Wenn du dein Unterbewusstsein willentlich dazu bringen könntest, dich zu unterstützen, würde dir das bei der Erzeugung der Energie, die du für deine Ziele brauchst, einen enormen Vorsprung verschaffen. Aber wie macht man das? Indem man das Wesen seines Unterbewusstseins durchschaut und herausfindet, womit man es locken kann.



3 Schlüssel zur Motivation



 Das Unterbewusstsein funktioniert wie das Denken eines kleinen Kindes

 Dem Unterbewusstsein Belohnungen anbieten

 Dem Unterbewusstsein Bilder von Freuden und Vergnügen vorspielen, die auf einen warten, sobald das Ziel erreicht ist.



1.Schlüssel zur Motivation



Der erste Schlüssel zu deinem Unterbewusstsein besteht darin, dass es genauso funktioniert wie das Denken eines kleinen Kindes. Es hat ähnliche Wertvorstellungen, Antriebe und Interessen wie ein 5-6 jähriges Kind. Je besser du verstehst, was Kinder begeistert, umso leichter wirst du Zugang zu den Energievorräten deiner Motivation finden:



Was Kinder mögen Was Kinder nicht mögen

 Neue Spielzeuge  Alte Spielzeuge

 Spass und Aufregung  Langeweile

 Spiele  Arbeit, Pflichten

 Leckerbissen  Alles, was gesund für sie ist

 Physisches Wohlbefinden und Vergnügen  Physisches Unbehagen od Mühe

 Einen geregelten Tagesablauf  Veränderungen an ihren Lebensgewohnheiten

 Etwas zu bekommen  Opfer zu bringen



2.Schlüssel zur Motivation:



Was nützt dir diese Information? Wie kannst du dein Unterbewusstsein reizen und es zur Unterstützung deiner Zeile einspannen? Das ist der 2.Schlüssel zur Motivation. Um zu den unterbewussten Energievorräten deiner Motivation Zugang zu bekommen, musst du deinem Unterbewusstsein Belohnungen anbieten, die an seine 3 Hauptinteressen appellieren:



 Sicherheit

 Vergnügen

 Macht



Menschen, die nach einem spirituellen Leben streben, neigen dazu, billige Reize und Genüsse abzulehnen, und lassen sich lieber von höheren, abstrakten Motiven wie dem Dienst an der Menschheit, der Verbesserung der Welt od der Suche nach Erleuchtung leiten. Solche grossen, hochherzigen Ideale sind zwar bewundernswert, aber die einfachen Wunschvorstellungen von Kindern – od unsrem Unterbewusstsein – kann man damit nicht ansprechen. Hohen Motiven gelingt es meistens nicht, uns im Schützengraben des täglichen Lebens mit der notwendigen Energie zu versorgen.



3.Schlüssel zur Motivation: siehe unter die Magie der Tagträume (unten)



Ein paar Wahrheiten zum Thema Motivation



Während meiner Karriere als Athlet habe ich meine Muskeln gedehnt und gestrählt bis zum Äussersten, habe mich am Reck hoch in die Lüfte emporgeschwungen, bin oft auf die Nase gefallen und habe vor Anstrengung jeden Tag stundenlang geschwitzt. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dazu Disziplin od Willenskraft zu brauchen. Mir machte das Training Spass; es war für mich ein aufregendes, faszinierendes Abenteuer und vor allem eine immer wiederkehrende Quelle der Motivation.



Mal sehen, ob du herausfindest, welcher der folgenden Faktoren mich dazu motiviert hat, so fleissig zu trainieren:



 Ich hatte intuitiv erkannt, dass diese Arbeit eine gute Vorbereitung für meine künftige Karriere als Lehrer und Schriftsteller sein würde

 Ich wusste, dass gesundes Training gut für mich war und zur Verlängerung meines Lebens beitragen würde

 Ich hatte das Gefühl, dass es meinen Charakter stärken und mir helfen würde, vorbildliche Arbeitgewohnheiten zu entwickeln – das Training in der Turnhalle war für mich als gewissermassen ein Training fürs Leben

 Ich wollte auf Frauen wirken.



Wenn du den letzten Punkt angekreuzt hast, dann hast du in diesem Quiz die beste Note verdient, denn dir ist etwas Wichtiges klar geworden: Um dich von den Wellen der Motivationsenergie tragen zu lassen, musst du deine Ziele mit Belohnungen wie Spass, Vergnügen, Sicherheit, freudiger Erregung und persönlicher Macht verbinden.



Die Magie deiner Tagträume



3.Schlüssel zur Motivation:



Wenn deine täglichen Herausforderungen in der Schule od bei der Arbeit dir ganz und gar nicht aufregend erscheinen, kannst du immer noch den 3.Schlüssel zur Erzeugung von Motivation anwenden: die Macht deiner Tagträume. Beschwöre in deiner Phantasie Bilder der Freuden und Vergnügungen herauf, die dich erwarten, sobald du dein Ziel erreicht hast.



Dein Unterbewusstsein macht keinen klaren Unterschied zwischen dem, was du dir vorstellst, und dem, was du mit deinen physischen Augen siehst. Deshalb kannst du dein Unterbewusstsein dazu bringen, dich zu unterstützen, indem du dir Szenen ausmalst, die dein Bedürfnis nach Sicherheit, Vergnügen od persönlicher Macht ansprechen. Du kannst dir zB vorstellen, dass du auf deinem Fachgebiet eine anerkannte Kapazität bist, od die fürchte deiner Arbeit vor dir sehen – vielleicht machst du eine Spritztour mit deinem Traumauto (das du nicht auf Kredit gekauft hast), liegst an der Sonne an einem einsamen Strand od an Bord eines Luxusliners und spürst den frischen Meereswind auf deiner Haut; od du gönnst dir einen Skiurlaub in einem mondänen Wintersportort. So kannst du den Antrieb und die Motivation in dir wecken, die du brauchst, um harte Zeiten zu überstehen.



Natürlich kannst du dir gleichzeitig auch klarmachen, dass du mit deiner Tätigkeit anderen Menschen dienst und in der Welt etwas Positives bewirkst, und deine Arbeit als Weg zu spirituellem Wachstum benutzen. Doch wenn es um Motivation geht, solltest du lieber erst einmal akzeptieren, dass du auch nur ein Mensch bist, statt gleich nach einem Heiligenschein zu streben.



Solche Tagträume, in denen du dir die angenehmen Resultate deiner Bemühungen ausmalst, können dir durchaus helfen, Durststrecken zu überstehen. Doch selbst in Zeiten, in denen du dich nicht inspiriert oder motiviert fühlst, geht die Kraft deines Willens dir niemals verloren.



Motivation und Willenskraft



Um in dieser Welt beharrlich und ausdauernd nach einem Ziel zu streben, brauchst du entweder einen Wunsch oder einen Willen



Wunsch:



Wenn du etwas haben möchtest – also aus einem Wunsch heraus handelst –, bist du von Gefühlen wie Motivation, Interesse od freudiger Erregung abhängig. Sie tragen dich über alle Probleme hinweg zum Ziel. Willenskraft brauchst du dazu nicht.



Wille:



Wenn du etwas tun willst – also aus Pflichtgefühl, Engagement, Loyalität od deiner persönlichen Integrität heraus handelst – bist du nur von deinem Handlungsvermögen abhängig und brauchst keine Motivation. Du verfolgst beharrlich dein Ziel, weil es richtig ist, das zu tun, weil es negative Konsequenzen hätte, wenn du es nicht tätest, od ganz einfach, weil es notwendig ist. In solchen Situationen rufst du den schlafenden Riesen in deinem Inneren zu Hilfe – die Kraft deines Willens.



Motivation kann dir einen angenehmen Rückenwind bereiten. Doch Windes sind wechselhaft; die Motivation kommt und geht. Dein Wille dagegen ist ein treuer Freund, der dir nicht nur bei Sonnenschein zur Seite steht, sondern auch in der dunklen Nacht der Seele. Mit ruhiger Stimme erklärt er dir, wie gut und wichtig ist. Auf deinen Willen kannst du dich verlassen, denn er kommt aus deinem eigenen Inneren.



Also segle mit dem Winder der Motivation, solange er weht; doch bei Windstille verlasse dich auf deinen Willen. Er wird dir helfen, auch solche Zeiten zu überstehen.



Motivation ist nicht das Entscheidende



Vielleicht kommt es dir manchmal so vor, als widerspräche ich meinen früheren Äusserungen. Das tue ich, um dir eine realistischere Sichtweise der Dinge zu vermitteln. zB habe ich beim 1.Tor betont, wie wichtig Selbstwertgefühl ist. In diesem und in späteren Kapiteln werde ich dagegen zeigen, wie man auch unabhängig von dem Gefühl des eigenen Werts den Weg der Erleuchtung im Alltag gehen kann.



Am Anfang dieses Kapitels habe ich erläutert, wie du dir Zugang zur Motivationsenergie deines Unterbewusstseins verschaffen kannst. Doch jetzt kehren wir zu unserem zentralen Thema zurück; nämlich zu der Tatsache, dass dein Wille nicht davon abhängig ist, ob du motiviert bist od nicht, dass Motivation zwar eine grosse Hilfe, aber nicht unbedingt erforderlich ist, um deine Ziele zu erreichen. Natürlich ist es leichter, eine Aufgabe zu erfüllen, wenn man motiviert (od inspiriert) od selbstsicher ist, und an solchen Gefühlen ist auch gar nichts auszusetzen – aber, langfristig kann man sich auf sie nicht verlassen.



Also bediene dich ruhig der Motivation, wenn du sie aufbringen kannst doch wenn nicht, dann verlasse dich auf deine Willenskraft. Ich habe mich beim Schreiben dieses Buches manchmal inspiriert gefühlt; doch es gab auch Zeiten, in denen ich müde od lustlos war od an mir zweifelte. Über solche Phasen hat meine Willenskraft mir hinweg geholfen.



„Wenn es regnet und du hast einen Schirm, dann spanne ihn auf.“

Dr.ShomaMorita



Menschen, die es im Leben zu etwas bringen, sind nicht unbedingt intelligenter od begabter als ihre weniger erfolgreichen Zeitgenossen, sie haben nur mehr Selbstdisziplin. Viele Leute erreichen trotz ihrer Intelligenz nicht viel, weil sie sich immer nur dann Mühe geben, wenn sie motiviert sind. Erfolgreiche Menschen hingegen bemühen sich immer –, unabhängig davon, wie sie sich gerade fühlen – indem sie mit Hilfe ihrer Willenskraft Trägheit, Zweifel und Ängste überwinden. Deine Motivation hilft dir vielleicht jetzt in diesem Augenblick, doch auf die bleibende Kraft deines Willens – auf deine Ausdauer, deine Beharrlichkeit, dein Durchhaltevermögen – kannst du dich immer verlassen.



Michelangelo musste 7 Jahre lang auf einem Gerüst stehen, um die Fresken in der Sixtinischen Kapelle zu malen. Lenen hat sich 30 Jahre lang auf seine Revolution vorbereitet. Der Erfinder ChesterCarlson brachte eine Ewigkeit, um Geldgeber für sein Xerox-Fotokopierverfahren zu finden. MargaretMitchells Roman Vom Winde verweht wurde von 14 Verlagen abgelehnt. Kein grösseres Filmstudio wollte sich an StarWars wagen. Die Marathonläuferin JoanBenoit musste 17 Tage vor der Olympiaqualifikation in den USA am Knie operiert werden, doch dank ihrer Entschlossenheit schaffte sie es nicht nur, in die Olympiamannschaft aufgenommen zu werden, sondern gewann auch als erste Amerikanerin eine Goldmedaille im Marathonlauf. WaltDisney ging zu über 300 Banken – und alle sagten nein –, bis er schliesslich eine fand, die bereit war, Geld in seinen Freizeitpark zu investieren.



Ein paar praktische Verhaltensregeln, um zu tun, was getan werden muss



Das Leben ist ein Trainingsplatz. Du kannst hart trainieren od auch dir durch Intelligenz ein paar Anstrengungen ersparen. Hier sind ein paar Vorschläge, wie du auf intelligentere, leichte Art und Weise deine Willenskraft und Entschlossenheit auf die Erfüllung deiner Träume zusteuern kannst:



 Mache es dir so einfach wie möglich (kurz aber täglich)

 Baue auf dem auf, was du bisher geleistet hast

 Zeitlich begrenzte Disziplin (negative Verhaltensweisen zeitlich begrenzen)

 Quantitative Begrenzung (negative Verhaltensweisen mengenmässig begrenzen (FDH))

 Höre einfach mit dem negativen Verhalten auf (zB Rauchen)

 Arbeite hart, aber gönne dir auch ab und zu eine Freude (Freude nur gegen Leistung)

 Mache dir gewünschte Verhaltensweisen bequem und unerwünschte unbequem



Mache es dir so einfach wie möglich



Es ist immer noch besser, ein kleines bisschen zu schaffen als gar nichts. Du wirst eher bereit sein, etwas zu tun und auch konsequent dabeizubleiben, wenn es bequem und einfach für dich ist. Es ist besser, jeden Tag nur 60 Sekunden lang zu meditieren, sich zu besinnen od zu beten, als einmal pro Woche eine Stunde.



Wenn du dich nicht jeden Tag körperlich betätigst, aber gern irgendein Training beginnen würdest, denke morgen früh beim Aufstehen daran, einen Hampelmann zu machen, am nächsten Morgen wieder usw. Dieser eine Hampelmann pro Tag ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, damit bekommst du einen Fuss in die Tür: Du gewöhnst dir an, einen Teil deines Tages dem körperlichen Training zu widmen – und wenn es auch nur ein paar Sekunden sind. Im nächsten Monat läufst du stattdessen vielleicht einmal in strammem Tempo um den Häuserblock, od du machst 2 Minuten lang freie Bewegungen od atmest tief durch. Vielleicht investierst du sogar 4 Minuten pro Tag für das Trainingsprogramm des friedvollen Kriegers, das ich im nächsten Kapitel vorstellen möchte. Alle Veränderungen in deinem Leben fangen ganz einfach an – mit einem Fuss in der Tür.



Baue auf dem auf, was du bisher geleistet hast



Vielleicht kommt dir der Gedanke, einfach zu tun, was getan werden muss – auch wenn du nicht die nötige Motivation dazu aufbringen kannst –, unrealistisch od gar utopisch vor. Und dabei hast du doch schon so oft im Leben deine Willenskraft eingesetzt: um in der Schule, bei der Arbeit od zu Hause das Notwendige zu tun, ganz gleichgültig, ob du nun müde, interessiert od motiviert warst. Erinnere dich nur einmal daran, mit welcher Ausdauer und Aufopferung du eine bestimmte Sportart od ein Musikinstrument erlernt hast, jeden Tag zur Arbeit gegangen bist, Kinder grossgezogen und eine stabile Partnerbeziehung aufgebaut hast. Rufe dir all deine Leistungen ins Gedächtnis zurück, die Fleiss und –Geduld erforderten – die viele Male, wo du einfach getan hast, was du tun musstest, auch wenn dir nicht danach zumute war. Und dann setze die gleiche Willenskraft ein, um die Herausforderungen zu bewältigen, die gerade vor dir liegt. Immer wenn du in Versuchung gerätst aufzugeben, denke daran, dass du nie mehr zu tun brauchst als den nächsten Schritt.



„Oft ist erst der letzte Schlüssel am Bund der richtige“

Englisches Sprichwort



Das Prinzip der zeitlich begrenzten Disziplin



Vor Jahren nahm ich einmal an einem Trainingsprogramm teil, das den Teilnehmern strenge Ernährungsregeln auferlegte, um ein Höchstmass an Energie und geistiger Wachheit zu erreichen. Doch jeden Samstag von 8-10 Uhr war „Fressabend“: In dieser Zeit durften wir so viele Nachspeisen essen, wie wir wollten. Das funktionierte hervorragend, denn auf diese Weise brauchten wir nicht ganz auf unsere Lieblingsspeisen zu verzichten, wir schoben den Genuss nur eine Zeitlang hinaus. Statt schwach zu werden, wenn wir an einem Eisstand, einem Süsswarengeschäft od einer Bäckerei vorbeigingen, freuten wir uns einfach auf den Samstagabend.



Die gleiche zeitlich begrenzte Selbstdisziplin kannst du auch auf andere Verhaltensweisen anwenden, die du gern ein bisschen einschränken möchtest – zB Surfen im Internet, Fernsehen od Videospiele. Du kannst dich auf solche Aktivitäten freuen und gleichzeitig unter Einsatz deiner Willenskraft ihre negativen Auswirkungen reduzieren, indem du sie einfach weniger häufig praktizierst.



Das Prinzip der quantitativen Begrenzung



Bei manchen Menschen funktioniert eine quantitative Begrenzung besser als eine zeitliche. Ich zB hatte schon immer eine Schwäche für Süssigkeiten. Doch vor ein paar Jahren kam mir plötzlich der erhellende Gedanke, dass ich eine Süssigkeit od einen kleinen Snack ja nicht unbedingt ganz aufessen musste. Ich ass weiterhin alles, was mir schmeckte, gönnte mir aber nur noch einen Bissen pro Tag davon – und diesen Bissen genoss ich in vollen Zügen. Den Rest verschenkte ich od warf ihn weg.



„Im Leben sollte man es genauso machen, wie bei einem Festmahl –

man sollte von allem, was da ist, nur so viel nehmen,

wie es die Höflichkeit gebietet“

Epiktet



Diese Richtlinien sind nicht als starre Verhaltensregeln gedacht, die in allen Fällen gelten. Sie sollen dir nur helfen, deine eigenen Strategien zur Stärkung deiner Willenskraft zu entwickeln. Du kannst die zeitlich begrenze und quantitative Disziplin auf jedem beliebigen Gebiet und auf jede Weise einsetzen, die dir hilft, diene Willenskraft zurückzuerobern.



Höre einfach auf



Manche Verhaltensweisen lassen sich nicht langsam und schrittweise einschränken. Wenn du Raucher od Alkoholiker od nach irgend etwas anderem süchtig bist, od wenn du zu Gewalttätigkeit und Kriminalität neigst, musst du jetzt gleich damit aufhören – und zwar jedes Mal, wenn du den inneren Drang verspürst, es wieder zu tun.



Wenn du zB das Rauchen aufgeben möchtest, hast du einen heroischen Kampf vor dir, denn Nikotin ist eine der süchtigmachendsten Substanzen, die es gibt. Für die meisten Menschen besteht die beste Methode darin, einfach damit aufzuhören – und zwar nicht nur ein einziges Mal, sondern jedes Mal, wenn sich der Appetit auf eine Zigarette wieder meldet, bis das Verlangen allmählich nachlässt und ihnen das Nichtrauchen zur Gewohnheit wird.



Um das zu erreichen, musst du zunächst einmal aufhören wollen – du musst es dir wirklich intensiv wünschen, wie ein ertrinkender Mensch nach dem nächsten Atemzug dürstet. Und wenn du tatsächlich beschlossen hast aufzuhören, musst du den Sprung ins kalte Wasser wagen – ohne Sicherheitsnetz, ohne faule Ausreden und Hintertürchen. Du musst es tun, sonst wirst du nie der Mensch werden, der du sein könntest. Mache dir selbst ein Angebot, zu dem du nicht nein sagen kannst. Erobere dir deinen Willen und deine Selbstachtung zurück.



Vielleicht kommen dir solche Ratschläge zu simpel od unrealistisch vor. Doch sie sind viel realistischer als die Suche nach irgendwelchen Tricks, Patentrezepten, Wunderpillen, Cremes, nach Selbsthypnose od Zauberformeln, um dein leben endlich in den Griff zu bekommen



Arbeite hart, aber gönne dir auch ab und zu eine Freude



Eine andere hilfreiche Strategie zur Stärkung deiner Willenskraft besteht darin, dich mit irgendetwas Schönem zu belohnen, sobald du ein Ziel erreicht hast. Ich zB habe mir nach jedem Kapitel dieses Buches ein Video ausgeliehen. Als ich die Hälfte fertig geschrieben hatte, gönnte ich mir eine Massage. Und als ich dann schliesslich ganz fertig war – nun ja, das trug seine Belohnung schon in sich.



Di umgekehrte Strategie besteht darin, sich jedes Vergnügen durch einen konstruktiven Akt der Disziplin zu verdienen, indem man zunächst einmal irgendeine Aufgabe erfüllt. Wenn du abnehmen, aber gleichzeitig gern Käsekuchen essen möchtest, gönne dir ruhig ein Stückchen von dem Kuchen – aber erst, nachdem du einen flotten Spaziergang rund um den Häuserblock gemacht hast. Damit hast du dir ein dünnes Scheibchen Käsekuchen verdient. Willst du noch eins? Warum nicht – greif ruhig zu! Aber erst nach der nächsten Runde.



Mache dir erwünschte Verhaltensweisen bequem und unerwünschte unbequem



Mache dir alle positiven Verhaltensweisen so bequem wie möglich. Um mir das abendliche Essen abzugewöhnen, habe ich in dem Badezimmer, das im Erdgeschoss meines Hauses neben der Küche liegt, Zahnseide und eine Zahnbürste deponiert. Gleich nach dem Abendessen putze ich mir die Zähne und reinige sie mit Zahnseide. Seitdem esse ich nach dem Abendessen meistens nichts mehr, denn sonst müsst ich mir ja noch einmal die Zähne putzen und die Zahnseidenprozedur wiederholen.



Gestalte alle negativen Verhaltensweisen so unbequem wie möglich. Wenn du das Rauchen einschränken möchtest, solltest du nur eine einzige Schachtel Zigaretten im Haus haben, und zwar ab besten in einem kleinen, verschlossenen Safe unter irgendeinem Möbelstück in der Garage. Dort kannst du auch das Fernsehgerät aufbewahren und es immer nur zu besonderen Gelegenheiten ins Wohnzimmer tragen. Die Zeit, die du früher vor dem Fernseher verbracht hast, kannst du jetzt nutzen, um ein Buch zu schreiben, das du schon lange einmal schrieben wolltest, das Bild zu malen, das du schon lange mallen wolltest, oder um eine neue Sprache zu lernen. Auf diese Weise ersetzt du alte, negative Verhaltensmuster durch neue Lebensgewohnheiten und lässt dich von einer ganz neuen Energie durchströmen, die einen anderen Menschen aus dir macht.



Konzentriere dich auf die Dinge, die du beeinflussen kannst



Im Grunde ist Willenskraft nichts anderes als Selbstbeherrschung, die letzten Endes zur Meisterschaft über dich selbst führt. Wenn du dich selbst – deine Gewohnheiten und Neigungen – besiegst, kannst du alles erreichen, was du willst.



Du musst dir deinen Willen wie eine Art Licht vorstellen. Wenn der Lichtkegel zu breit od das Licht zu diffus ist, kann es nicht viel ausrichten; doch in gebündelter Form wirkt es wie ein Laserstrahl: Es durchdringt alles, was ihm im Weg steht. Statt deinen Willen für Dinge einzusetzen, auf die du wenig Einfluss hast, solltest du ihn also lieber intensiv auf den einen Punkt richten, den du beeinflussen kannst.



„Lieber Gott, gib mir die Würde,

die Dinge, die wir nicht ändern können, gelassen zu ertragen,

den Mut, die Dinge zu ändern, die geändert werden sollten,

und die Weisheit, eines vom anderen zu unterscheiden.“

ReinholdNiebuhr





 Übung:



Es hat keinen Sinn, wenn du deinen Willen auf Dinge zu richten versuchst, die sich deinem Einfluss entziehen. Um deine Willenskraft sinnvoll einsetzen zu können, musst du dir erst einmal darüber klar werden, welche Dinge du durch entschlossenes Handeln beeinflussen kannst und welche nicht. Nimm ein Blatt Papier heraus und unterteile es in 2 Spalten. Denke einmal ganz intensiv über diese Frage nach und schreibe in jede Spalte so viele Dinge, wie dir einfallen. Lies erst weiter, wenn du diese beiden Listen geschrieben hast.



Dinge, dich ich (durch entschlossenes Handeln) beeinflussen kann Dinge, die ich nicht beeinflussen kann

Ob ich etwas sage od nicht

Meine Armbewegungen

… Das Verhalten anderer Menschen

Ob jemand mich mag oder nicht





Beim Weiterführen dieser Liste ist dir vielleicht folgendes aufgefallen:

Auf der Liste dessen, was du nicht durch deinen Willen od deine Absicht beeinflussen kannst, können viele Dinge stehen: die Regierung, das Wetter, dein Partner, deine Kinder, der Ausgang eines Spiels od eines geschäftlichen Projekts, deine Lebensdauer od die eines anderen Menschen. (Nicht einmal deine eigenen Gedanken und Gefühle kannst du ständig unter Kontrolle halten.)



Auf der Liste der dinge, die du beeinflussen kannst, sollte hingegen nur ein einziger Punkt stehen: dein Verhalten. Dein Verhalten ist das einzige auf der Welt, was du durch Einsatz deiner Willenskraft direkt beeinflussen kannst. Was auch immer du aus diesem Buch od ähnlichen Büchern lernen magst: Letzten Endes besteht ein erfolgreiches Leben darin, mit Hilfe seiner Willenskraft sein Verhalten zu steuern. Das ist zwar noch lange keine Garantie, dass du die gewünschten Resultate dann auch tatsächlich erreichen wirst; aber es erhöht zumindest deine Chancen, länger zu leben, positive Gedanken od Gefühle zu haben, erfolgreich zu sein, ein Basketballspiel zu gewinnen, eine glückliche Ehe zu führe und deine Nachbarschaft, dein Land od die Welt zu verbessern. Solche Resultate kannst du nicht garantieren, aber du kannst dich darum bemühen.



„Bemühung ist Glück“

Dr.ShomaMorita



Zwar kannst du im Spiel deines Lebens nie sicher sein, ob es dir gelingen wird, den Ball in den Korb zu treffen; aber du kannst zumindest danach zielen. Und dabei feierst du einen der grössten Schätze des Lebens – einen simplen Akt der Selbstbeherrschung, die Macht des Geistes.



Befreie dich von der Sklaverei deiner Neigungen



Disziplin führt zur Freiheit



Auf den ersten Blick klingt es vielleicht wie ein Widerspruch, denn für die meisten Menschen besteht Disziplin darin, etwas zu tun, was man eigentlich nicht tun möchte. Freiheit hingegen bedeutet für sie, tun zu können, was man will. Doch die Menschen, die finanzielle od soziale Unabhängigkeit erlangt haben – die Freiheit, überallhin zu reisen od die Früchte ihrer Arbeit und ihres Studiums mit anderen zu teilen, od die Freiheit einer guten Gesundheit –, haben das durch Selbstbeherrschung geschafft. Die Macht des freien Willens ist die grösste Freiheit, die wir Menschen besitzen. Aber wir sind nur in dem Masse frei, wie wir unseren Willen von der Sklaverei unserer Neigungen befreit haben.



Es gibt unzählige Neigungen



Wenn du Hunger hast, dich über etwas aufregst od einsam bist, neigst du vielleicht dazu, Süssigkeiten zu essen. Wenn du Alkoholiker bist, neigst du dazu, noch ein Gläschen mehr zu trinken. Nikotinsüchtige neigen dazu, sich eine weitere Zigarette anzuzünden. Manche Neigungen sind erblich bedingt, andere sich psychische Eigenschaften od Verhaltensweisen, die du von anderen Menschen übernommen hast. Vielleicht neigst du dazu, zuviel od zuwenig zu arbeiten, zuviel od zuwenig zu essen, schüchtern od extrovertiert zu sein. Solche Neigungen neigen dazu, dein Leben zu bestimmen. Und wenn du es zulässt, bestimmen sie dein Schicksal.



Neigung ist nichts anderes als der Schwung, die treibende Kraft, mit der du eine bestimmte Richtung verfolgst. Newtons Trägheitsprinzip lautet: „Jeder Körper verharrt in einem Zustand der ruhe od der gleichförmigen geraden Bewegung, wenn er nicht durch eine äussere Kraft gezwungen wird, diesen Zustand zu ändern.“



Es kann auch eine innere Kraft sein – die Kraft deines Willens. Deine Neigungen erzeugen Muster, die völlig starr, unbewusst und automatisch abzulaufen scheinen. Eine der grössten Herausforderungen und Befriedigungen des Lebens besteht darin, diese Neigungen mit Hilfe deiner Willenskraft zu ändern.



Gib mir einen Punkt, wo ich stehen kann,

(und einen Hebel, der lang genug ist)

Und ich werde die Erde in Bewegung setzen.

Archimedes



Es gibt 2 Hauptmethoden, mit denen du den Verlauf deines Lebens ändern kannst:



1. Du kannst deine Energie und Aufmerksamkeit auf den Versuch richten, deine Gedanken auf einen bestimmten Punkt zu konzentrieren, dir selbst klarzumachen, dass du stark bist, deine Emotionen zu befreien und dir positive Resultate vorzustellen, um dann nach und nach das Selbstvertrauen und den Mut zu entwickeln, die Entschlusskraft aufzubringen, dir fest vorzunehmen, motiviert genug zu sein, um alles zu tun, was getan werden muss



2. Oder du tust es einfach.



 Übung:



Das tägliche Leben bietet uns viele Gelegenheiten, uns mit unseren Neigungen auseinanderzusetzen und sie zu überwinden. Auf diese Weise gewinnt man nicht nur Selbstbeherrschung, sondern auch eine gewisse innere Distanz. Hier sind ein paar Strategien, die du ausprobieren kannst – natürlich nicht dauernd, aber hin und wieder:



 Wenn dir das nächste Mal jemand eine Nachspeise anbietet und du sie gerne essen würdest, sage nein; wenn du sie nicht essen möchtest, sag ja.

 Sei ganz besonders nett zu jemanden, den du nicht leiden kannst

 Fahre od bewege dich langsamer, obwohl du eigentlich schon viel zu spät dran bist

 Stehe sofort auf, wenn der Wecker läutet, auch wenn du viel lieber draufhauen, dich auf die andere Seite drehen und noch eine Runde schlafen würdest

 Frage dich in jeder schwierigen Situation: „Was würde der stärkste, mutigste, liebevollste Teil meiner Persönlichkeit jetzt tun?“ Und dann tue es. Tue es richtig. Und zwar sofort.



Tue es oder lass es bleiben – aber bitte keine Ausreden



Gehörst du auch zu den Menschen, deren Leben aus 1000 „Wenns“ besteht – wenn ich nur mehr Zeit, mehr Geld, mehr Chancen, andere Eltern, eine verständnisvolle Frau, keine Kinder etc. hätte und so weiter?



Das Leben ist hart



Sei noch härter



Es ist nicht leicht, dir deinen Willen zurückzuerobern, aber im Leben geht es auch gar nicht darum, dass irgendetwas für dich leicht sein soll. Es geht vielmehr darum, eine innere Kraft zu entdecken, von der du bisher noch gar nicht wusstest, dass du sie besitzt. Denke immer daran, dass du nicht auf diese Welt gekommen bist, um es „leicht“ zu haben!



Es wäre schön, wenn wir das Leben vom Wohnzimmersessel aus meistern könnten- wenn es möglich wäre, unsere Ziele einzig und allein durch positives Denken oder kreatives Visualisieren zu erreichen. Aber die Kraft, etwas zu verändern, hängt nicht davon ab, was du hoffst od wünschst, denkst, fühlst od glaubst, sondern einzig und allein davon, was du tust.



Etwas zu tun, kann mühsam sein, und das Leben kann ziemlich schwierig sein. Das solle es auch – zumindest manchmal –, denn das Leben fördert nur diejenigen Eigenschaften in uns, die es uns abverlangt. Das tägliche Leben ist eine Art spirituelles Gewichtheben; du bist hier, um deinen Geist zu stärken.



Wenn du dir das Leben leichter machen möchtest, dann heirate nicht, setzt keine Kinder in die Welt, gehe jeder Verantwortung aus dem Weg, arbeite nur soviel, wie du brauchst, um dein absolutes Existenzminimum zu bestreiten, und lerne, sparsam zu leben. Engagiere dich für nichts und tue niemals etwas freiwillig. Verzichte auf Besitz, denn alle Besitztümer gehen irgendwann kaputt. Reise per Anhalter durchs Leben. Verlasse dich auf die Gutmütigkeit, Nächstenliebe od Toleranz anderer Menschen. Und wenn du keine Angehörigen und Freunde mehr hast, die dich unterstützen, ist schliesslich immer noch das Sozialamt da.



Ich kenne einige Leute, die so leben: Sie spielen nicht mit, sie haben in dieser Inkarnation einen lebenslangen Urlaub genommen. Solche Vagabunden können ganz interessante Charaktere sein, doch die meisten sind kein gutes Beispiel für die höchsten Möglichkeiten, die in uns Menschen stecken.



Nur die mutigen Seelen wagen sich in die Schule dieses Planeten. Und nur erwachende Seelen nehmen ein Buch wie dieses hier in die Hand. Wenn du bis hierher gelesen hast, besitzt du bereits die ganze Willenskraft, die du brauchst.



Die Rückeroberung deines Willens kann einen ganz entscheidenden Einfluss auf dein Leben haben. Höre auf, nach leichten Wegen zu suchen. Sieh den Fakten ins Auge – stell dir vor, du balancierst am Rande einer Klippe, und hinter dir steht deine schlechte Angewohnheit und will dich hinunterstossen. Male dir aus, dass sie dir den Lauf eines Gewehrs an die Schläfe hält, denn in gewisser Weise tut sie das auch. Stell dir vor, du hättest die Wahl zwischen 2 Alternativen – weiter an dieser Gewohnheit festzuhalten od einem Kind das Leben zu retten (und dieses Kind bist du selbst). Und dann triff die Entscheidung. Vielleicht hast du grosse Lust einer alten Angewohnheit oder Neigung weiterhin zu frönen. Vielleicht vermisst du sie, kannst ohne sie nicht leben od glaubst, dass du ihr einfach nachgeben musst, weil alles andere zu sehr weh tut. Akzeptiere solche Gefühle als etwas völlig Normales, aber kenne auch dein Ziel, deinen Willen und deine Kraft. Und wisse, dass all deine Engel und Vorfahren – all diejenigen, die vor dir hier waren – dich beobachten und anspornen. Und dann setze deinen guten Vorsatz in die Tat um. Wenn du nach einer gewissen Zeit wieder in deine alte Gewohnheit verfallen solltest, liebe dich deshalb nicht weniger, sondern gib sie einfach ein 2.Mal auf. Die Zuschauer, die dir applaudieren, sind immer noch da. Baue dir eine neue Lebensweise auf – Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute.



Lass dich von Menschen wie HeleneHines inspirieren, bei der die Ärzte mal Multiple Sklerose diagnostizierten. Als sie zum 1.Mal ein Gefühl der Schwäche in den Beinen hatte, begab sie sich in ärztliche Behandlung; nach und nach wurden ihre Beine ganz taub, und im alter von 30 Jahren war sie schliesslich völlig gelähmt. Sie unterzog sich einer Elektrotherapie, um ihre Beinmuskulatur zu stimulieren, und widmete sich dann intensiv ihrer Rehabilitation: Zuerst ging sie regelmässig spazieren, dann joggte sie. Helene hat immer noch MS. Aber inzwischen ist sie Marathonläuferin, lief 26 Meilen in 4 Stunden und 20 Minuten und inspirierte jedes Jahr Tausende von Menschen, gemeinsam mit ihr am NewYorkCityMarathon teilzunehmen. „Egal, wie hundeelend sie sich fühlt – sie geht jeden Tag raus und tut, was getan werden muss“, berichtet ihr Mann.



So gewinnst du den Kampf um deine Willenskraft



Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Unwille. Du weißt, dass man sich Mühe geben, ja sogar Opfer bringen muss, wenn man etwas erreichen will.



Selbst wenn du genau weißt, dass etwas gut für dich ist und du es unbedingt tun solltest; selbst wenn du es dir intensiv wünschst; selbst wenn du an das Prinzip „Akzeptiere deine Gefühle, kenne dein Ziel und tue, was getan werden muss“ glaubst – manchmal siegt die Kraft des Unwillens eben doch über deine Willenskraft. Also sei nachsichtig mit dir. Es kann schon eine Weile dauern, bis es dir gelingt, deinen Willen wieder zum Leben zu erwecken. Wie lange du dazu brauchst, hängt einzig und allein von dir ab. Vielleicht wirst du dich auch weiterhin bei negativen Gedanken und Gefühlen ertappen, doch deine innere Kraft wird wachsen, bis du eines Tages, eines Augenblicks erkennst, dass du viele Dinge getan hast, die du eigentlich gar nicht tun konntest.



Folge deinem höheren Willen



Es war in der Geschichte der Menschheit schon immer so und wird auch im kommenden Jahrtausend so bleiben: Die Menschen, die sich etwas Grosses vornehmen – zB neue Kontinente zu entdecken od neue Welten zu erforschen – stützen sich dabei nicht nur auf ihre eigene innere Stärke, sondern auch auf einen höheren Willen, der sie über ihre persönliche Kraft hinauswachsen lässt. Wenn du den Wunsch hast, dich selbst zu übertreffen – und wenn auch nur im täglichen Leben – od gegen ungeheure Schwierigkeiten anzukämpfen, kannst auch du einen höheren Willen um Hilfe anrufen. Unzählige Menschen, die einen Kampf auf Leben und Tod gegen Alkohol od andere Drogen führten, fanden Kraft in den Worten des Vaterunsers: „Nicht mein Wille geschehe, sondern Deiner.“



Ob du nun an einen persönlichen Gott glaubst od eher an einen universalen GEIST od eine Lebenskraft: Wenn du deinen Willen dem Willen deines höheren Selbst od des GEISTES od Gottes unterordnest, kannst du unendliche Kraft finden. Diese Kraft wir dich unterstützen, wenn du beginnst, ihrer Quellen zu dienen – wenn du deine individuellen Wünsche dem höheren Ziel des Dienstes an deiner Familie, der Gesellschaft und der Menschheit unterordnest. Statt dir zu überlegen: „Was ist mir am liebsten? Liegt das, was ich jetzt tue, auch wirklich in meinem Interesse?“, beginnst du dich zu fragen, „Was dient dem höchsten Wohl aller Beteiligten?“ Diese Frage wird deine zwischenmenschlichen Beziehungen spiritualisieren und gleichzeitig dein Verhältnis zu deiner Familie, deinen Geschäftspartnern und der grösseren Welt, in der du lebst, durch einen ganz neuen Sinn und eine viel tiefere Verbundenheit bereichern.



Wenn du dieses Tor hinter dir schliesst, denke daran, dass auch du dich auf einer Mission befindest – nämlich der Mission, beim Durchschreiten der 12 Tore deinen inneren Raum zu erforschen und ganz neue Welten zu entdecken. Jeder Mensch hat im Leben seine eigenen heroischen Kämpfe zu bestehen. Wenn du dir deinen Willen zurückeroberst, wirst du die Kraft finden, allen Schwierigkeit od Hindernissen standzuhalten. Deine Willenskraft ist einer der wichtigsten Schlüssel zur Erleuchtung im Alltag und zu allen anderen Toren, die noch vor dir liegen.

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Das dritte Tor








Schenke deinem Körper neue Energie





Dein Körper ist das einzige, was du garantiert dein Leben lang behalten wirst. Er ist die Basis deiner irdischen Existenz. Schenk deinem Körper neue Kraft und Energie; das wird dein Leben bereichern, denn dadurch vervollkommnest du dich in allen Fähigkeiten, die dein Leben als Mensch ausmachen. Wenn es dir an Vitalität mangelt, ist alles andere unwichtig; doch solange du gesund bist, stehen dir alle Möglichkeiten offen.






Das Fundament deines Lebens






Dein Körper ist die Grundlage und Metapher deines Lebens, der Ausdruck deiner Existenz.


Er ist die Bibel, deine Enzyklopädie, deine Lebensgeschichte.


Alles was dir widerfährt, spiegelt sich in deinem Körper wider und ist in ihm gespeichert.


Die Ehe zwischen Fleisch und Geist kann kein Scheidungsrichter lösen.


GabrielleRoth






Landkarte:


Mehr als nur gute Ratschläge






Wenn du noch nicht das optimale Mass an Energie, Vitalität und Gesundheit erreicht hast, liegt das bestimmt nicht daran, dass du noch keine guten Ratschläge zu diesem Thema gelesen od gehört hast. Die meisten Menschen bekommen heute viel mehr Informationen, als sie verarbeiten können. Die Welt ist voller Prinzipien und Richtlinien. Doch wie viele Menschen setzen ihr Wissen auch wirklich in die Tat um?






Gute Ratschläge allein reichen nicht aus. Bücher und Zeitschriften überschütten dich mit einem endlosen Strom an Programmen und Prinzipien; aber du profitierst nur von dem, was du auch wirklich jeden Tag tust. Deshalb ist es so wichtig, dein Fitnessprogramm so einfach und praktisch wie möglich zu gestalten. Und deshalb wirst du in diesem Kapitel über das 3.Tor auch nicht nur praktische Methoden kennen lernen, wie du deinen Körper mit neuer Energie erfüllen kannst, sondern auch praktische Wege zur Anwendung dieser Methoden im täglichen Leben.






 Übung:


Atme einmal ganz langsam und tief ein – so langsam und tief du kannst, ohne dich anzustrengen. Dehne dabei zuerst deinen Bauch und dann deinen Brustkorb – und spüre, wie dein Körper sich anschliessend wieder entspannt, während du langsam ausatmest. Atme noch zweimal genauso tief ein und wieder aus, ehe du weiterliest. Von jetzt an solltest du jede Stunde mindestens einen solchen tiefen, bewussten Atemzug tun. Fange gleich jetzt damit an, dann hast du bereits viel erreicht: Kaum bist du ins 3.Tor eingetreten, hast du auch schon eine kraft- und energiespendende Übung für dein ganzes Leben erlernt, die unendlich mehr wert ist als der Preis, den du für dieses Buch bezahlt hast – wenn du sie regelmässig praktizierst.






Dieses Buch ist genau wie das Leben eine grossartige Chance od pure Zeitverschwendung, je nachdem, was du damit anfängst. Wir profitieren nur in dem Masse von einem Trainingsgerät, einem Buch od Seminar – od einem Leben –, wie wir es nutzen.






In diesem Kapitel kehren wir zu den elementaren Grundkenntnissen über den menschlichen Körper zurück. Es ist eine Reise durch die heilige Dreifaltigkeit der Gesundheit, auf der du 7 Ernährungsprinzipien kennen lernen wirst, die deine Abwehrkräfte stärken, dein Leben verlängern, dir mehr Energie schenken und dir auch helfen werden, dich auf diesem höheren Energieniveau zu halten. Ausserdem wirst du die lebenswichtigen Geheimnisse bewusster körperlicher Aktivität, Atmung und Entspannung kennen lernen. Der Höhepunkt dieses Kapitels ist das Trainingsprogramm des friedvollen Kriegers – die wirksamste Kombination aus fliessender Bewegung, tiefer Atmung und Muskelentspannung, die du vielleicht je kennen lernen wirst.






Mit dem Körper fängt alles an






Viele Menschen empfinden eine Art Hassliebe zu ihrem eigenen Körper. Sie geben seinen Bedürfnissen nach od versagen sie ihm, stopfen Essen in ihn hinein od lassen ihn hungern, überfordern od unterfordern ihn, verwöhnen, bestrafen od geniessen ihn, leiden unter ihm – und manchmal fühlen sie sich auch von ihm im Stich gelassen. Wie viele Menschen würden sich gern von ihrer physischen Sterblichkeit befreien und in höhere Sphären aufschwingen, ihren Körper verlassen, noch ehe sie überhaupt richtig in ihn eingekehrt sind – also reinkarniert werden, ohne vollkommen inkarniert zu sein?






Wenn du nicht auf deinen Körper acht gibst, wo willst du dann leben?






In diesem Kapitel wirst du dich zunächst einmal mit dem Körper aussöhnen, den du mitbekommen hast, und lernen, ihn zu lieben und zu bewundern. Schliesslich ist dein Körper das einzige, was du garantiert dein Leben lang behalten wirst. Von deiner Frau, deinen Kindern, deinem Zuhause, deinem Auto, deinem Geld od deinen Ansichten kannst du das nicht unbedingt behaupten – nur von deinem Körper. Er ist dein einziger wahrer Besitz, also lohnt es sich, ihn gut zu behandeln. Dann werden viele andere Probleme sich ganz von selbst lösen. Wohn unsere Neigungen und Vorlieben od die Kämpfe unseres Lebens uns auch hinführen mögen, wir kehren immer wieder zu der einen fundamentalen Wahrheit zurück: Unsere menschliche Reise beginnt und endet mit dem Körper.






 Test: Die Einschätzung deiner physischen Energie






Die folgenden Fragen erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sollen dich nur zum Nachdenken über deinen Körper, deine Gesundheit, deine Prioritäten und deine Energie im täglichen Leben anregen






1. Bist du hundertprozentig zufrieden mit deinem Körper?


2. Wenn nicht, woran würdest du lieber etwas verändern: an deiner äusseren Erscheinung od an deiner Energie?


3. Bewerte dein durchschnittliches Energieniveau anhand einer Punktzahl von 1-10.


4. Funktioniert dein Körper so gut, wie er es deiner Ansicht nach sollte?


5. Wieviel Zeit von den 24 Stunden eines Tages investierst du für deine körperliche Gesundheit und Fitness?


6. Wieviel Zeit verbringst du damit, deine physische Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit zu erhalten od zu verbessern?


7. Denke einmal über deine Prioritäten nach: Vergleiche die Zeit, Energie und Aufmerksamkeit, die du deiner Gesundheit und Fitness widmest, mit der Zeit, Energie und Aufmerksamkeit, die du für die wichtigste Beziehung in deinem Leben, deine Kinder, deine Ausbildung, deinen Wert, deine Erholung und Freizeitgestaltung und deinen Schlaf investierst.


8. Hörst du auf die Botschaften deines Körpers?


9. Gehst du gut und sorgsam mit deinem Körper um?


10. Welche 3 Dinge gefallen dir an deinem Körper am besten?


11. Welche 3 Dinge gefallen dir an deinem Körper am wenigsten?


12. Was kannst du an deinem Körper verändern; was kannst du akzeptieren und verstehen lernen?






Auf diese Frage gibt es keine richtigen od falschen Antworten. Aber das Nachdenken darüber wird dich innerlich öffnen und vorbereiten, damit du möglichst grossen Nutzen aus deiner Reise durch dieses Tor ziehst.






Vom verborgenen höheren Nutzen des 3.Tors






Das 3. Tor verbindet Körper und Geist, und deshalb kannst du nicht nur praktische, sondern auch metaphysische Resultate damit erzielen. Die zweckmässigen Praktiken und Prinzipien, die ich hier beschreibe, werden dir helfen, dir ein solides Fundament aus physischer Vitalität und Gesundheit aufzubauen. Durch eine Lebensweise, die dir Kraft und Energie verleiht und deinen Körper in einen Zustand dynamischen Gleichgewichts bringt, erreichst du gleichzeitig auch noch 3 höhere, spirituelle Ziele:






1. Befreie deine Aufmerksamkeit


2. Erweitere deine Fähigkeiten


3. Vorbereitung auf die nächsten Tore






1. Du befreist deine Aufmerksamkeit: Wenn dein Körper sich in dynamischem Gleichgewicht befindet und die Energie dich frei und ungehindert durchströmt, spürst du dich tiefer mit dem Leben verbunden und beginnst, höhere Zustände der Wachheit und Bewusstheit zu erreichen.






2. Du erweiterst das Spektrum deiner Fähigkeiten: Durch die Vermehrung von Energie steigerst du gleichzeitig auch deine Kraft, geistige Wachheit und Denkfähigkeit, erhöhst dein Charisma und deine Ausstrahlung, deine Sensibilität und deine Intuition; ja sogar deine Fähigkeit, dich selbst zu heilen und zur Heilung anderer Menschen beizutragen, wird wachsen.






3. Du bereitest dich auf die nächsten Tore vor: Dieses Tor schafft die Basis für alle folgenden, denn Energie ist der gemeinsame Nenner, der allem zugrunde liegt. Diese Energie verleiht dir die Ausdauer, innere Kraft und Konzentration für die Herausforderungen, die noch vor dir liegen.






Wie man richtig mit seiner Energie umgeht






Energie ist die Substanz, die im Unversum am reichlichsten vorhanden ist; das ganze Universum besteht daraus, auch du selbst bist Energie. Auf grobstofflicher Ebene nimmst du diese Energie aus deiner Nahrung auf, auf feinstofflicher Ebene aus der Luft, die du atmest, und von den Menschen und Lebewesen in deiner Umgebung.






Warum fühlst du dich dann manchmal so energielos? Dafür gibt es mehrere Erklärungen, die teils im physischen, teils im psychischen Bereich liegen:






1. Ein schwaches Glied in der heiligen Dreifaltigkeit der Gesundheit (falsche Ernährung, zuwenig Ruhe, zuwenig Bewegung) vergiftet deinen Körper, schwächt dich, schafft ein Ungleichgewicht und greift dein Immunsystem an.






2. Zuwenig Motivation – dir fehlen ein überzeugender Sinn und ein zwingendes Ziel im Leben. Das drückt dein autonomes Nervensystem nieder – du hast einfach das Gefühl, dass dir alles zuviel ist.






Es gibt 3 Schlüssel zum richtigen Umgang mit deiner physischen Energie, nämlich die Frage:






 Wieviel Energie du aus deiner Nahrung und der Luft, die du atmest, assimilierst (und wie gut dein Körper sie assimiliert);


 Wieviel Energie du in deinem Körper aufrechterhalten und durch körperliches Training, Dehnungsübungen, Entspannung und Massage durch ihn hindurchleiten kannst (und wie gut du das kannst);


 Wieviel Energie du auf der Welt einsetzt od verbrauchst und wie wirkungsvoll du sie einsetzt.






Wie du beim nächsten Tor (Der richtige Umgang mit Geld) noch erfahren wirst, gibt es ein finanzielles Prinzip, das leider nur allzu häufig ignoriert wird: Soviel Geld du auch einnehmen magst – wenn du mehr ausgibst als du verdienst, wirst du immer arm bleiben. Das gleiche gilt auch für deine physische Lebensenergie.






Stand ein Mann auf dem Gipfel eines Berges


und rief zu Gott empor: „Erfülle mich mit Licht!“


Da donnerte eine Stimme vom Himmel herab:


„Ich fülle dich ja schon die ganze Zeit – aber du hast ein Leck!“






Selbst jetzt in diesem Augenblick fliesst unendlich viel Energie durch die Welt, die dich umwirbelt und durchströmt. Deine wichtigste Aufgabe im Umgang mit Energie besteht darin, die Energielecks in deinem Inneren zu beseitigen, um ein höheres Energieniveau aufrechterhalten zu können.






Energielecks können verschiede Ursachen haben:


 geistige (zB Sorgen, Reue od andere Dinge, die dich innerlich sehr beschäftigen),


 emotionale (zB Angst, Kummer, Zorn) od


 physische (Krankheiten, Verletzungen, Haltungsschäden, ein überlastetes Verdauungssystem).


Sie alle erzeugen Spannungen und Unbehagen und schränken dadurch deine physische Vitalität ein.






Um zu verstehen, wie und warum diese Energielecks entstanden sind, kannst du dir einen Fluss vorstellen, dessen Wasser die Energie symbolisiert, die dich durchströmt. Ein frei und gehindert dahinströmender Fluss besitzt grosse Energie, doch sobald Bäume od Felsblöcke seinen Fluss behindern, entstehen Turbulenzen. In deinem Körper nimmst du diese Hindernisse – diese Turbulenzen – in Form von Spannung und Unbehagen wahr, die wiederum an deiner Energie zerren.






Es gibt 2 Hauptwege, dieses Unbehagen zu lindern:


 Du kannst entweder die Hindernisse aus dem Weg räumen oder


 Deine Energie (das Wasser) reduzieren. Dann strömt weniger Energie durch dich hindurch, es gibt weniger Turbulenzen und damit auch weniger Beschwerden






Nur wenige Menschen haben gelernt, wie man die geistigen, emotionalen und physischen Blockaden in seinem Körper besiegt. Deshalb behelfen wir uns meistens mit der 2.Methode: Wir suchen nach Möglichkeiten, unser Energieniveau zu senken, und reduzieren auf diese Weise unsere innere Anspannung und damit auch das Unbehagen. Die Hindernisse (Probleme) sind zwar immer noch da, aber dadurch, dass wir den Energiefluss reduzieren, lindern wir die Symptome und spüren sie nicht mehr so intensiv wie vorher.






Zu den häufigsten Methoden, Spannungen abzureagieren, gehören körperliche Betätigung, Orgasmus, Kreativität, physische und geistige Überanstrengung, Sensationshunger (zB Glücksspiele, spannende Filme), übermässiges Essen, Alkohol und andere Drogen. Das Problem mit diesen Methoden ist nur: Sobald unsere innere Spannung sich gelöst hat und wir uns wohler fühlen, beginnt die Energie sich wieder aufzubauen, und das Gefühl des Unbehangens wächst erneut, also müssen wir wieder Energie ablassen. Dieser Teufelskreis wird allgemein als Suchtverhalten bezeichnet.






Die 12 Tore bieten dir eine dauerhaftere Lösung des Problems: Sie zeigen dir, wie du die Blockaden in deinem Inneren beseitigen kannst. Auf diese Weise wirst du:


 Im täglichen Leben mehr Freude, glück und innere Kraft erleben;


 Sucht- und Zwangsverhalten reduzieren od sogar völlig ablegen können:


 Diene physische Kraft, geistige Wachheit und intuitive Sensibilität erhöhen;


 Dein Immunsystem stärken, ein gesünderes Leben führen und viel mehr Energie haben






Das Erfolgsgeheimnis gesunder, vitaler Menschen






Ohne Gesundheit und Vitalität können wir die Blockaden, die zu innerer Anspannung führen und unseren Körper schwächen, nicht beseitigen. Zu den Grundpfeilern physischer Energie gehören:






 mässige, aber regelmässige körperliche Betätigung,


 eine einfache, gesunde Ernährung,


 genug frische Luft, frisches Wasser und


 Ruhe und


 irgendeine kreative Beschäftigung.






Ausserdem solltest du folgende 3 Faktoren vermeiden, die dein Immunsystem schwächen und dich krank machen können:






1. Vergiftung


2. Abgespanntheit


3. Ungleichgewicht






1. Vergiftung: Damit meine ich das Gefühl, das sich einstellt, wenn wir mehr gegessen od getrunken haben, als unser Körper verarbeiten kann. Damit belasten wir Leber, Nieren, Verdauungs- und Ausscheidungsorgane. Wir alle kennen das dumpfe, schwere, müde od flaue Gefühl nach einem solchen Exzess. Um das zu vermeiden, solltest du dir angewöhnen, Qualität statt Quantität zu geniessen. Iss weniger, bewege dich mehr und führe deinem Organismus genügend Flüssigkeit in Form von frischem Wasser, Kräutertees und Obst und Gemüse zu, die zur Entschlackung beitragen.






2. Abgespanntheit: Das ist geschwächte od zerstörte Kraft bzw. Vitalität – ein Zustand chronischer Erschöpfung, der durch starke Beanspruchung entsteht (zB wenn du dich in einem Beruf überarbeitest, der dir keinen Spass macht). Um das zu vermeiden, solltest du dir genügen Ruhe und Erholung gönnen und einer gemässigten körperlichen Betätigung nachgehen, die Stress abbaut. Und achte darauf, jedes Jahr mindestens dreimal Urlaub zu machen; das ist Gold wert!






3. Unglichgewicht: Dein Körper hält deine Temperatur, deinen Blutzuckerspiegel, deine Hormone, deinen Säure-Basen-Haushalt und deine Atmung in einem empfindlichen Gleichgewicht, das leicht ins Wanken geraten kann. Um solche Störungen des physischen Gleichgewichts zu vermeiden, denke daran, in regelmässigen Abständen ein paar Mal langsam und tief durchzuatmen, extreme Temperaturen zu meiden (es sei denn, du bist entsprechend dafür ausgerüstet) und die nun folgenden 3 Grundprinzipen zu deiner „heiligen Dreifaltigkeit“ eines gesunden, vitalen Lebens zu machen.






Die heilige Dreifaltigkeit eines gesunden Lebens






Immer, wenn mich jemand bei irgendwelchen Problemen um Rat fragt, deren Spektrum vom Alltäglichen bis hin zum Metaphysischen reicht, stelle ich ihm 3 Fragen:






 Ernährst du dich vernünftig?


 Bewegst du dich regelmässig?


 Gönnst du dir genügend Ruhe und Erholung?






Aus diesen 3 Aspekten besteht die heilige Dreifaltigkeit eines gesunden Lebens. Alle 3 zusammen bringen deinen Körper ins Gleichgewicht und schenken dir eine Vitalität, die dir helfen wird, dich den Herausforderungen des täglichen Lebens – und der 12 Tore – zu stellen.






Ich bin überzeugt davon, dass ein leichtes Abendessen, ein guter Nachtschlaf


und ein schöner Morgen schon so manches Mal einen Helden aus einem Mann gemacht haben,


der durch Verdauungsstörungen, eine schlechte Nacht und einen regnerischen Morgen


vielleicht zum Feigling geworden wäre.


LordChesterfield






Es genügt nicht diese Dreifaltigkeit eines gesunden Lebens zu kennen od sie für gut und richtig zu halten. Um Nutzen aus diesen 3 Elementen:






Ernährung – Bewegung – Ruhe






Ziehen zu können, musst du sie zu deiner höchsten Priorität erheben. Solange dir deine Gesundheit nicht wichtiger ist als deine Arbeit, dein Geld od das Fernsehen, wirst du immer etwas Dringenderes zu tun finden, als etwas für deinen Körper zu tun. Du triffst Tag für Tag die Entscheidung, ob du dir zu hause ein vollwertiges Essen zubereiten willst od nur schnell etwas FastFood in dich hinein schlingst, ob du zeitig aufstehst, um Sport od Gymnastik zu treiben, od lange schläfst, weil du am Vorabend bis spät in die Nacht hinein ferngesehen hast und so weiter. Machen wir uns nichts vor: Es ist viel leichter fernzusehen, lange zu schlafen, die Gymnastik heute einmal ausfallen zu lassen und sich von FastFood zu ernähren. Aber frage dich einmal, was du vor dir siehst, wenn du in einen Spiegel schaust, der genauso gross ist wie du selbst. Du siehst das Spiegelbild deiner eigenen Lebensgewohnheiten. Also warte nicht, bis du Zeit hast, um gesund zu leben – nimm dir die Zeit dazu.






Die richtige Ernährung für ein Höchstmass an Energie






Die meisten Menschen wissen, dass das, was wir zu uns nehmen, sich auf unsere physische Energie, unser Denken, unsere Stimmungen und unsere Lebensdauer auswirkt; und es gibt mittlerweile auch genügend Forschungsergebnisse, die das untermauern. Also müssen wir darauf achten, was, wo und wie wir essen. Aber hüte dich davor, dir zu viele Gedanken um deine Ernährung zu machen. Wie mein alter Mentor, Socrates, einmal gesagt hat:






„Wenn du zu sehr von Disziplin und innerlicher Reinheit besessen bist,


wird dieser ganze Stress dich irgendwann umbringen“






Verzettle dich nicht mit den Details der Ernährung – der Kalorienzahl von diesem od jenem Nahrungsmittel od der Frage, ob Eiweiss und Kohlehydrate in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Stattdessen solltest du dich lieber auf die wichtigsten Prinzipien konzentrieren, die du in diesem Kapteil kennen lernen wirst. Doch zunächst einmal wollen wir sehen, wie deine Ernährung die Dauer und Qualität deines Lebens beeinflussen kann.






Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Lebensdauer






Manche Wissenschaftler behaupten, ein langes Leben sei fast ausschliesslich Vererbungssache. Andere Forscher sind nicht dieser Meinung, Studien über die Ernährung, körperliche Aktivität und Lebensweise von extrem langlebigen Menschen in anderen Kulturen deuten darauf hin, dass wir durch unsere genetische Veranlagung zwar eine gewisse Neigung mit auf den Weg bekommen, länger od kürzen zu leben, aber wir können dieses genetische Potential durch unsere Lebensgewohnheiten optimieren. Meine Schlussfolgerungen basieren teilweise auf den Forschungsarbeiten von Dr.KennethPelletier, der sich mit verschiedenen Völkern beschäftigt hat, bei denen so viele Menschen ein Lebensalter von 115-130 Jahren erreichen, dass ihm eine ernsthafte Studie gerechtfertigt erschien. Das wichtigste Ergebnis, seiner Forschungen lautet, dass dieselben Faktoren, die zu einer längeren Lebensdauer und mehr Energie beitragen, gleichzeitig auch die Lebensqualität verbessern. Ein langes Leben um seiner selbst willen bedeutet nicht viel; doch wenn dieses Leben voller Freude und Vitalität ist, bietet jeder Tag dir eine Chance, den Weg der Erleuchtung im Alltag zu gehen.






Eine der wirkungsvollsten Methoden, dein Leben zu verlängern und deine Lebensqualität zu verbessern, besteht in einer gesunden Ernährung.






Iss niemals mehr, als du tragen kannst.


MissPiggy






7 goldene Ernährungsregeln






Die folgenden Richtlinien für eine gesunde Ernährung erfordern keine plötzliche Veränderung deiner Lebensweise, denn zu abrupte Veränderungen haben den Nachteil, dass man hinterher nur allzu leicht wieder in seine alten Gewohnheiten verfällt. Die Praktiken, die ich hier beschreiben möchte, ermöglichen einen langsamen, reibungslosen Übergang zu einer neuen, energiespendenden Lebensweise:






 Du achtest einfach darauf was du isst und wie du dich anschliessend fühlst,


 Du findest heraus, welche Nahrungsmittel am besten für dich sind, und


 Du vermeidest jähe Umschwünge von Selbstverleugnung zu Masslosigkeit.






Eine solche Lebensweise kannst du dir angewöhnen, indem du folgende Prinzipien anwendest:






1. Iss weniger


2. Nimm weniger Eiweiss zu dir


3. Ernähre dich abwechslungsreich


4. Experimentiere und vertraue auf deinen Instinkt


5. Faste regelmässig


6. Iss mehr rohes Obst und Gemüse


7. Achte darauf, wie du isst und trinkst






1. Iss weniger:


Systematisch immer ein kleines bisschen zu wenig zu essen, kleinere Portionen, weniger Kalorien – ist vielleicht die wichtigste Ernährungsregel, die es gibt. Menschen, die lange leben, nehmen 1800-2000 cal am Tag zu sich, während der Durchschnittsmensch im Westen es schon auf 3200-3500 cal/d bringt. – Dieses Prinzip des systematischen Zuwenigessens gilt allerdings nicht für Kinder, die noch im Wachstum begriffen sind, Menschen von sehr schmächtiger Statur, schwangere od stillende Frauen, Personen, die viele Kalorien verbrauchen, wie zB Sportler od Arbeiter, und Menschen mit Essstörungen.






2. Weniger Eiweiss:


Viele Leute machen sich Sorgen darüber, ob sie auch genügend Eiweiss bekommen; doch Menschen, die lange leben, nehmen nur ungefähr halb soviel Eiweiss zu sich, wie es im Durchschnitt im Westen üblich ist. Fast alle sind ausserdem Vegetarier od ernähren sich überwiegend vegetarisch und decken ihren Eiweissbedarf hauptsächlich aus Getreide, Gemüse und Milchprodukten. Sie essen fast nie rotes Fleisch und nur kleinere Mengen an Fisch od Geflügel.






Menschen mit langer Lebensdauer haben einen viel niedrigeren Cholesterinspiegel, leiden seltener an Erkrankungen der Herzkranzgefässe und so gut wie nie an Osteoporose.






3. Abwechslung:


In den USA werden durch genetische Selektion nur einige wenige Getreidesorten gezüchtet, die einen besonders hohen Ertrag bringen – zB immer dieselbe Weizenart. Auf einem Weizenfeld im Kaukasus, wo das langlebige Volk der Hunza lebt, findet man dagegen Pflanzen in den verschiedensten Farben und Grössen – lauter genetisch unterschiedliche Weizensorten mit einer Vielfalt an Aminosäuren, die zusammen vollwertiges Eiweiss bilden. Das gilt natürlich nicht nur für Weizen; jeder Mensch, der sich abwechslungsreich ernährt und je nach jahreszeitlichem Angebot verschiedene Früchte, Gemüsesorten, Hülsenfrüchte und Getreidearten zu sich nimmt, führt seinem Körper garantiert genügend Eiweiss, Vitamine und Mineralstoffe zu.






4. Experimentierfreude und Instinkt:


Kleine Kinder, die sich ausschliesslich auf ihren Instinkt verlassen, wählen, wenn man ihnen im Lauf der Zeit eine Vielfalt verschiedener Nahrungsmittel anbietet, ganz von selbst eine ausgewogene Ernährung mit allen Nährstoffen, die sie brauchen. Doch nur wenige Menschen vertrauen auf ihren Instinkt. Stattdessen glauben sie lieber daran, was sie von ihren Eltern gelernt haben und was ihnen die Werbung verkaufen will, od an Theorien aus div. Büchern über Ernährung. Unsere Instinkte sind im Lauf der Zeit durch die verschiedensten äusseren Einflüsse in die Irre gleitet worden: zB durch eine begrenzte Auswahl an Nahrungsmitteln zu Hause, durch die Fernsehwerbung und den sozialen Druck, uns so zu ernähren und verhalten, wie es in unserer Gesellschaft üblich ist. Durch regelmässige körperliche Aktivität und Fasten kannst du deinen Instinkt schärfen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, bei deiner gewohnten Ernährung immer wieder andere nahrungsmittel (od Mengen an Nahrungsmitteln) wegzulassen od hinzuzufügen und dann darauf zu achten, wie du dich nach dem Essen fühlst. Das ist eine der sichersten Methoden, Instinkt und Bewusstsein miteinander zu verbinden und herauszufinden, welche Ernährung für dich am besten ist. Vertraue deinem eigenen Körper mehr als allen Theorien od Systemen.






5. Fasten


Fasten (d.h., einen od mehrer Tage lang nichts zu essen und in dieser Zeit viel Wasser und Fruchtsäfte zu trinken) ist in fast allen spirituellen Traditionen eine altbewährte Praxis. Dadurch kommt das Verdauungssystem zur Ruhe, der Organismus wird gereinigt und entgiftet, das Immunsystem gestärkt. Ausserdem hat man jetzt mehr Zeit zum Nachdenken und Meditieren und löst sich von unterbewussten Ängsten, indem man sich selbst beweist, dass man ohne weiteres tagelang ohne Essen auskommen kann, falls man einmal dazu gezwungen sein sollte. Fasten empfiehlt sich allerdings nicht für Kinder, schwangere od stillende Frauen, Menschen mit Essstörungen od sehr schmächtige Personen mit hohem Grundumsatz. Es ist auch keine Methode zum Abnehmen. Ehe du zu fasten beginnst, solltest du unbedingt eines der vielen Bücher lesen, die es zu diesem Thema gibt. Wenn du Zweifel od gesundheitliche Probleme haben solltest, frage einen Arzt od Ernährungsberater, der sich damit auskennt.






6. Mehr Obst und Gemüse:


Wenn du den Anteil an frischem, ungekochtem Obst und Gemüse in deiner Nahrung erhöhst, führst du deinem Körper unverarbeitete Nährstoffe in ihrer direktesten Form zu – mit einer Vielfalt an Enzymen, die dir beim Absorbieren der Nahrung helfen. Diese Nahrungsmittel haben einen hohen Wasseranteil und enthalten auch die Ballaststoffe, die für einen regelmässigen Stuhlgang so wichtig sind. Wenn man hauptsächlich od ausschliesslich rohe Nahrungsmittel isst, nimmt man automatisch ab und hat gleichzeitig die Gewissheit, sich gut zu ernähren und etwas für seine Energie zu tun. Eine Zeitlang nur rohes Obst und Gemüse zu essen, hat eine ähnlich reinigende Wirkung auf den Organismus wie Fasten.






7. Wie essen und trinken:


Achte auch darauf, wie du isst und trinkst, denn das ist fast genauso wichtig wie die Frage, was du zu dir nimmst. Mit Hilfe einiger ganz einfacher Angewohnheiten kannst du deine Verdauung fördern und zu einer optimalen Verwertung der Nahrung beitragen, die du zu dir nimmst. Gewöhne dir an, gut zu kauen, während des Essens tief durchzuatmen und dabei den Duft und Geschmack des Essens zu geniessen. Iss jeden Bissen so, als sei er der einzige, den du heute bekommst. Und lege nach jedem Bissen, während du kaust, Messer und Gabel nieder (damit habe ich auch immer noch Schwierigkeiten).






Bei dir liegt die Entscheidung, wie du deinen Körper ernährst, und du musst selbst herausfinden, was für dich am besten ist. Experimentiere lieber ein bisschen, statt dir allzu starre Regeln aufzuerlegen. Ernährung ist ein lebenslanger Lernprozess, bei dem nur Übung den Meister macht. Das gleiche gilt übrigens auch für die körperliche Betätigung, mit der wir uns jetzt gleich beschäftigen werden.






Mehr Energie durch körperliches Training






Wie wir Fitness definieren, bestimmt den Charakter der Übungen, mit denen wir sie zu erreichen versuchen. Als Muskelkraft noch das Nonplusultra war, hoben wir Gewichte, um fit zu sein. Dann kamen wir zu dem Schluss, dass ein gesundes Herz vielleicht doch noch wichtiger ist und begannen zu joggen, Walking und Aerobic zu praktizieren. Zurzeit verlagert sich die Fitness-Definition mehr in Richtung neuromuskuläres Gleichgewicht; dementsprechend werden Meditation, Dehnungs- und Entspannungsübungen bald im Mittelpunkt unseres Fitnesstrainings stehen.






Die 4 Grundpfeiler körperlicher Fitness






Ich habe 4 Faktoren entdeckt, die nicht nur zu unserer allgemeinen Fitness beitragen, sondern auch zu dem, was man als „sportliche Begabung“ bezeichnet. Du kannst einen Zustand hundertprozentiger, harmonisch ausgewogener Fitness erreichen und dabei gleichzeitig etwas für deine sportliche Begabung tun, indem du dich in den 4 folgenden Bereichen in Form bringst:






1. Kraft:


Muskelkraft und –kontrolle; die Fähigkeit, dich auch gegen Widerstände im Schwerkraftfeld effektiv zu bewegen


2. Beweglichkeit:


Biegsamkeit und Elastizität bzw. ein optimaler Bewegungsradius


3. Ausdauer:


Beharrlichkeit; die Fähigkeit, eine Aktivität über eine gewisse Zeitdauer hinweg durchzuhalten


4. Sensibilität:


Dazu gehören Gleichgewichtssinn, ein Gefühl für Rhythmus und das richtige Timing, ausserdem rasche Reflexe und Koordinationsgabe






Wenn du diese 4 Grundelemente sportlicher Begabung entwickelst, bringst du deinen Körper in einharmonisches Gleichgewicht und öffnest ihn, sodass das Licht des GEISTES hineinströmen kann – du erleuchtest ihn im wahrsten Sinne des Wortes. Deshalb kann bewusst betriebener Sport durchaus eine Form spiritueller Übung sein.






Bewusste körperliche Betätigung






Jede Bewegung im Schwerkraftfeld ist körperliche Aktivität – also zB, wenn man geht, sich hinsetzt od aufsteht, Nahrungsmittel einkauft und nach Hause trägt, die Treppe hinaufgeht, das Haus putzt od im Garten arbeitet. Solange deine Gliedmassen in Bewegung sind, deine Muskeln (auch das Herz) abreiten und du tief atmest, betätigst du dich körperlich. Wenn du die Treppe zu Fuss hochgehst, satt in den Lift zu steigen, od dein Auto ein bisschen weiter vom Geschäft entfernt parkst, entwickelst du eine Lebensweise, die im Lauf der Zeit dein Energieniveau erhöhen wird. Was zählt, ist nicht die eine Stunde im Fitnessraum, sondern wieviel du dich am Ende eines jeden Tages und am Ende einer jeden Woche bewegt hast.






Auch Sport kann eine sinnvolle körperliche Betätigung sein, doch sportliche Wettkämpfe sind eher zum Spannungsabbau und zur Unterhalteung, Erholung und Entwicklung bestimmter Fähigkeiten gedacht; für ein ausgewogenes Fitnesstraining eigenen sie sich nicht unbedingt. Tatsächlich bringen die meisten Sportarten nur einen begrenzten, mehr od weniger zufälligen Nutzen für die Fitness.






Bewusste körperliche Aktivität ist dagegen ausdrücklich dazu bestimmt, die harmonische Ausgewogenheit und gleichmässige Entwicklung deines Körpers zu fördern.






Bewusste körperliche Betätigung:






 Sorgt für eine gleichmässige Entwicklung aller 4 Grundpfeiler der körperlichen Fitness


 Ist eine Kombination aus Bewegung, geistiger Tätigkeit und Atmung


 Macht Leichtigkeit und Entspannung zur absoluten Priorität


 Gibt dir Kraft und Energie, satt dich zu ermüden


 Geht mit einer bewussten Wahrnehmung deiner Atmungsmuster einher


 Schafft Symmetrie (bringt beide Körperhälften in ein harmonisches Gleichgewicht)


 Umfasst Phasen bewusster Anspannung, gefolgt von Entspannung (um chronische Muskelverspannungen zu lösen)






Es gibt viele Formen bewusster körperlicher Betätigung: zB Hatha-Yoga, bestimmte Kampfsportarten, QiGong, Feldenkrais-Übungen, ausserdem Trampolin, Aerobic, Tanz und das Training des friedvollen Kriegers, das ich am Ende dieses Kapitels vorstellen möchte. Mässige, aber regelmässig praktiziert, können solche bewussten körperlichen Aktivitäten dein Leben in ein harmonisches Gleichgewicht bringen, dich verjüngen und dir Kraft und Energie schenken.






Inspiration: Energie und ein langes Leben durch richtige Atmung






Wir können wochenlang ohne Essen und tagelang ohne Wasser auskommen, aber wir halten es nur ein paar Minuten lang aus, ohne zu atmen. Bei den meisten Menschen ist das Atmen ein relativ automatischer, unbewusster Akt. Normalerweise merkt man gar nicht, dass man atmet – es sei denn, man hat aus irgendeinem Grund Probleme damit. Eines der Ziele in der spirituellen Praxis besteht darin, dir etwas bewusst zu machen, was vorher unbewusst war. Dh nicht, dass du nun plötzlich auf jeden Atemzug achten sollst, aber es wird dir sehr helfen, wenn du deine Vitalkapazität (max. Atemvolumen – dh wie tief du einatmen kannst) und die Kontrolle über deine Atmung verbesserst. Immer mehr Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein enger Zusammenhang zw der Vitalkapazität und einer hohen Lebenserwartung besteht.






Grundprinzipien des richtigen Atmens






Deine Lungen sind passive Organe wie Säcke. Wenn du deinen Brustkorb ausdehnst, entsteht ein Vakuum, und es wird Luft in die Lungen hinein gesaugt. Das läuft hauptsächlich über die Zwischenrippenmuskulatur ab. Doch der wichtigste Mechanismus für eine tiefe, entspannte Atmung ist das Zwerchfell, ein glockenförmiger Muskel, der Brust- und Bauchraum voneinander trennt. Wenn das Zwerchfell sich zusammenzieht, zieht es Luft in die Lungen hinein; wenn es sich dann wieder entspannt, od mit Schwung aufwärts bewegt, drückt es Luft aus den Lungen hinaus.






Wenn kleine Kinder ganz natürlich und entspannt atmen, sieht man, wie ihre bauchdecke sich auf und ab bewegt, da sie hauptsächlich mit dem Zwerchfell atmen (Bauchatmung). Die meisten Menschen atmen auf diese entspannte Art und Weise, wenn sie schalfen. Zwerchfellatmung ist mit einem Zustand der Leichtigkeit, Ruhe und Gelassenheit verbunden, flache od stossweise Brustatmung (bei der man nur die Zwischenrippenmuskeln einsetzt, um den oberen Brustkorb zu dehnen) hingegen mit Angst und innerer Anspannung. Das veranschaulicht die folgende einfache






 Übung:






1. Setzt dich aufrecht hin, lege eine Handfläche auf die Mitte deines oberen Brustkorbs und die andere auf deinen Unterleib, unterhalb des Nabels






2. Bewege nun beim Atmen zunächst nur den oberen Teil des Brustkorbs. (Dabei sollte deine untere Hand, die auf dem Unterleib liebt, sich überhaupt nicht bewegen). Atme schnell und flach. Mit welchem emotionalen Zustand bringst du dieses Gefühl in Verbindung?






3. Als nächstes bewege beim Atmen nur den Unterleib. (Die obere Hand auf deinem Brustkorb sollte dabei völlig regungslos bleiben). Wenn du in deinem täglichen Leben normalerweise sehr beschäftigt und angespannt bist, ist es vielleicht ein seltsames od gar unbehagliches Gefühl für dich, nur mit dem Bauch zu atmen. Wenn es dir schwer fällt, das zu spüren, strecke dich auf dem Boden aus und lege ein od 2 gebundene Bücher auf deinen Unterleib. Dann achte darauf, dass sich die Bücher beim Atmen heben (Einatmen) und senken (Ausatmen). Sobald du dich daran gewöhnt hast, wirst du feststellen, dass Bauchatmung (Zwerchfellatmung) deinen Körper fast von einer Sekunde zur anderen entspannt und dich viel ruhiger und gelassener werden lässt. Da du Emotionen normalerweise als Spannung od Zusammenziehung der Brust od Unterleib erlebst, wird es dir schwer fallen, wütend, ängstlich od traurig zu sein, während du auf diese beruhigende Art und Weise atmest.






4. Und nun mache diese entspannende, verjüngende Bauchatmung zu einer Art Meditation: Stell dir vor, wie du dich beim Einatmen mit Licht und Energie füllst; beim Ausatmen entspanne deinen ganzen Körper und male dir aus, dass du mit der Atemluft Gifte, negative Gedanken und Gefühle oder Probleme aus deinem Körper entweichen lässt.






Wenn du ruhig dasitzt und liest, dich entspannst, meditierst, studierst od dich mit Freunden unterhältst, atmest du ganz natürlich aus dem Bauch heraus. Doch auch wenn du aktiv am Leben teilnimmst – dich bewegst, die Treppe hinaufgehst, Einkauftaschen nach Hause trägst und Sport od Gymnastik treibst –, solltest du deinen gesamten Atmungsapparat einsetzen: Zwerchfell, Brustkorb und Rückenmuskulatur. Du solltest dann das Gefühl haben, als fülltest du deine Lungen von untern nach oben mit Luft, so wie man Wasser in ein Glas giesst. Wenn du tief einatmest, füllst du also zunächst deinen Bauch (unter Einsatz deines Zwerchfells), dann den unteren Brustraum und schliesslich den oberen Brustkorbbereich. Beim Ausatmen lässt du die Luft ganz natürlich und wie von selbst wieder herausströmen. Sobald du ein Gespür für diese volle, tiefe Atmung entwickelt hast, wird sie dir so sehr in Fleisch und Blut übergehen, dass du sie ganz automatisch praktizierst.






Gehen und Atmen – die beste körperliche Betätigung, die es gibt






Gehen ist eine der sinnvollsten körperlichen Betätigungen und hat unzählige Vorteile. Es strengt nicht sonderlich an, du kannst es dein ganzes Leben lang jeden Tag tun, und du besitzt bereits die Fähigkeiten und die Ausrüstung, die man dafür braucht.






Bei schlechtem Wetter kannst du auch in deinen eigenen 4 Wänden gehen, indem du einfach auf der Stelle trittst. Doch wenn möglich solltest du draussen spazieren gehen od wandern und deinen Körper den Elementen aussetzen. Sich in der Natur zu bewegen, unterwegs Nachbarn zu begrüssen und das Wechselspiel von Licht und Schatten zu beobachten, kann ein freudiges, ja sogar spirituelles Erlebnis sein.






Atmen und dabei Schritte zählen






 Übung






Die folgende Übung – eine Kombination aus Gehen und bewusster Atmung – lässt sich leicht ins tägliche Leben integrieren:






1. Atme beim Gehen im Rhythmus deiner Schritte ein und aus. Zunächst atmest du 2 Schritte lang ein, dann 2 Schritte lang aus (Einatmen: 1-2, Ausatmen: 1-2) – so lange, bis du dich an diesen Rhythmus gewöhnt hast.






2. Atme zuerst 2 Schritte lang ein und 2 Schritte lang aus, dann 3 Schritte lang ein und 3 Schritte lang aus; dann 4 Schritte, 5 Schritte usw. Nimm einfach nach jedem Ein- und Ausatmen einen weiteren Schritt hinzu, solange du kannst. (Vielleicht schaffst du es, jeweils über 10 od noch mehr Schritte hinweg einzuatmen und dann wieder auszuatmen.) Gehe mit deiner Schrittzahl so weit, wie es gerade noch bequem für dich ist, aber überanstrenge dich nicht. Auf diese Weise wirst du nach und nach immer langsamer und tiefer atmen.






3. Sobald du deine obere Schrittgrenze erreicht hast, verkürze deine Atemzüge Schritt für Schritt wieder, bis du ganz untern angelangt bist. Falls du länger unterwegs sein solltest, behalte nun für den Rest deines Spaziergangs den Atemrhythmus bei, der dir am angenehmsten ist – vielleicht 4 Schritte bei jedem Einatmen und 4 Schritte bei jedem Ausatmen. Dadurch gerätst du mit der Zeit in einen meditationsähnlichen Zustand.






4. Wenn du nur eine kurze Strecke gehen möchtest – etwa vom Parkplatz bis zum Supermarkt – stelle dein Auto am hintersten Ende des Parkplatzes ab und mache die Übung in Zweierschritten: Zuerst 2 Schritte lang einatmen und ausatmen, dann 4 Schritte lang, dann 6 usw.






5. Experimentiere ein wenig herum, um herauszufinden, was bei dir am besten funktioniert. Diese Übung kannst du übrigens auch zu Hause machen, indem du auf der Stelle trittst, od auf einem Minitrampolin-Bouncer, einem Stepper od auf dem Heimfahrrad.






Wenn du deine Vitalkapazität steigerst und deinen Körper auf diese Weise mit neuer Energie füllst, steigen auch deine Chancen, länger zu leben und gesünder zu bleiben. Es ist ein Aufatmen im wahrsten Sinne des Wortes!






Entspannung: Spitzenleistungen, mit Leichtigkeit vollbracht






Eine Frau fragte mich einmal, ob ich ihr in nur einem einzigen Satz einen praktischen Rat zur Verbesserung ihrer Lebensqualität geben könnte. „Atmen Sie bei allem, was sie tun, tief durch, und seien Sie dabei so entspannt wie möglich!“, antwortete ich ihr.






Atmung ist einer der Schlüssel zu einem langen Leben; Entspannung ist einer der Schlüssel zu mehr Energie. Sie gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten, die du erlernen kannst; denn die Gabe, dich zu entspannen, macht dich stärker, elastischer und graziöser, steigert dein Tempo, deine Sensibilität und deine Sinnlichkeit, verbessert deine Koordinationsfähigkeit und deine Reflexe, dein Bewusstsein, dein Gleichgewicht, deine periphere Durchblutung, deine Atmung und dein gesamtes Wohlbefinden.






Als Kinder beherrschten wir es meisterhaft, in Aktion zu sein und dabei dennoch gleichzeitig entspannt zu bleiben. Doch nun, da wir erwachsen sind, erlegt unser Denken unserem Körper Spannungen auf. Sorgen, Ängste und andere Dinge, die uns im Kopf herumgehen – alle unangenehmen Szenen, die wir vor unserem geistigen Augen ablaufen lassen – verursachen neuromuskuläre Spannungen. Fast alle Menschen leiden bis zu einem gewissen Grad unter dieser chronischen Anspannung, die im Lauf des täglichen Lebens abwechselnd ansteigt und wieder absinkt und zu Kopfweh, Nacken- und Rückenschmerzen und ständiger Erschöpfung führt – den typischen Energielecks. Indem wir bewusst lernen, uns zu entspannen, können wir zu einem Zustand natürlicher Leichtigkeit ohne jede Anspannung zurückfinden.






Dynamische Entspannung






Normalerweise bringen wir Entspannung mit dem Ruhezustand des Schlafs, der Trance od Meditation in Verbindung. Doch Leben ist nun einmal Bewegung, und deshalb ist „Entspannung in Bewegung“ die höchste Form der Entspannung, die es gibt. Die Schwertkämpfer im alten China und Japan, in deren Leben ständig die Stunde der Wahrheit schlug, hatten nur eine Wahl: entspannt zu sein od zu sterben. Auch wir, du und ich, können in unseren Augenblicken der Wahrheit lernen, uns ganz entspannt dem Leben hinzugeben. Das ist die höchste und zugleich die schwierigste Entspannungstechnik, die es gibt.






Bewusstsein und Entspannung






Ob man sich in einem Zustand des inneren Friedens befindet od nicht, hat man nicht immer unter Kontrolle; aber Muskelverspannungen willentlich loszulassen, kann man lernen. Allerdings können deine Muskeln sich nur dann entspannen, wenn sie überhaupt wissen, was für ein Gefühl das ist. Bei vielen Menschen hat der Körper schon längst vergessen, was es bedeutet, mit der mühelosen Leichtigkeit einer Katze zu sitzen, zu stehen od sich zu bewegen. Manche Menschen erreichen nur dann einen gewissen Grad an Entspannung, wenn sie schlafen od ein Beruhigungsmittel, Alkohol od andere Drogen zu sich genommen haben. Doch sobald dein Körper das Gefühl tiefer Entspannung einmal bewusst erlebt hat, kann deine rechte Gehirnhälfte diesen Zustand viel leichter wiederherstellen, selbst inmitten von Alltagsaktivitäten, die möglicherweise Stress für dich bedeuten.






 Übung:






Nimm dir nach Möglichkeit jetzt gleich 10 Minuten Zeit, um folgende Übung zu machen, die dazu dient, dich in einem Zustand tiefer Entspannung zu versetzen:






Autogenes Training:






1. Lege dich bequem auf den Rücken. Wenn du willst, kannst du dir Kissen unter die Knie und Arme und unter deinen Kopf schieben – mache es dir so bequem wie möglich






2. Und nun werde dir deines Köpers bewusst, der mit seinem Gewicht Druck auf das Bett od den Fussboden ausübt, und spüre, wie das Bett od der Boden gleichermassen gegen deinen Körper drückt






3. Spüre, wie sich ein angenehmes Schweregefühl in dir ausbreitet – als seien deine Haut, deine Knochen und dein Körper ganz schwer.






4. Mach dir keine Gedanken darüber, ob diese Übung funktioniert od nicht od ab du schon entspannt bist. Beginne bei den Füssen und fühle, wie deine Haut, deine Knochen und dein ganzer Körper schwer werden. Wiederhole diese Anweisung in Gedanken ständig, während dein Bewusstsein und das Schweregefühl sich von den Füssen langsam durch die Waden, Knie und Schenkel, Unterleib, Kreuz, Brustkorb und Nacken hinaufarbeiten bis zu deinen Schultern, Oberarmen, Unterarmen, bis in deine Hände und Finger.






5. Löse alle noch vorhandenen Spannungen in deinem Körper auf, und lasse das Schweregefühl langsam emporsteigen durch Nacken, Kinn, Unter- und Oberkiefer, Ohren, Mund, Nase und Augen, bis zu deiner Stirn und Kopfhaut






6. Dieser angenehme Zustand entspannter Schwere, frei von der üblichen Anspannung, ist die beste Voraussetzung, um die Ausübung einer Sportart od einer musikalischen Fähigkeit zu visualisieren. Denn sobald du frei von störenden Spannungen bist, prägt sich die Fähigkeit, die du dir vorstellst, viel klarer in deine rechte Gehirnhälfte od dein Körperbewusstsein ein. Als Turner habe ich das sehr häufig praktiziert, und zwar mit grossem Erfolg.






7. Ehe du in dein Alltagsbewusstsein zurückkehrst, tast in Gedanken deinen ganzen Körper ab und denke daran, dass du jederzeit in diesen Zustand tiefer inner Leichtigkeit zurückkehren kannst, indem du einfach nur an ein Schlüsselwort wie zB „Entspann dich“ od „Lass los“ denkst.






8. Sobald du innerlich dazu bereit bist, atme 3x tief durch. Jeder Atemzug sollte ein wenig tiefer sein als der vorige. Beim 3. tiefen Atemzug wirst du dich wach und erfrischt fühlen. Strecke und dehne dich wie eine Katze und setzt dich auf od stehe auf. Präge deinem Gedächtnis ein, wie entspannt du dich fühlen kannst – im Ruhezustand ebenso wie in Bewegung.






Leichtigkeit und Energie durch Langsamkeit






Wenn du dein Lebenstempo einmal in einen niedrigeren Gang herunterschaltest und dich ganz bewusst sehr langsam bewegst, erweitert sich dein Bewusstsein, und die Zeit dehnt sich aus. Plötzlich bist du in der Lage, deine Bewegungen bis ins kleinste Detail hinein bewusst wahrzunehmen. Du bemerkst und löst alle Spannungen, die dir normalerweise gar nicht aufgefallen wären.






 Übung






Dieses Prinzip kannst du dir durch folgende Übung veranschaulichen:






1. Übe irgendeine Fähigkeit aus, die dir vertraut ist – schlage einen imaginären Tennisball übers Netz, wirf einen Ball, spiele einen Teil einer Partitur od schwinge einen Golfschläger, und zwar in 3 verschiedenen Geschwindigkeiten: zuerst in deinem normalen Tempo, dann halb so langsam, und schliesslich in Zeitlupe. Bewege dich so langsam, dass jemand, der dich aus der Ferne beobachten würde, deine Bewegungen kaum wahrnähme






2. Achte dabei auf deine Atmung, dein Gleichgewicht (wie sich dein Körpergewicht von einem Fuss auf den anderen verlagert) und das Zusammenspiel deiner verschiedenen Körperteile. Konzentriere dich ganz besonders auf überflüssige Muskelanspannungen, und versuche von Sekunde zu Sekunde ganz intensiv, sie zu lockern und dich noch mehr zu entspannen.






Sobald dir solche Verspannungen bewusst werden, unternimmst du automatisch etwas, um sie zu lösen. Dadurch verbessert sich deine Bewegungsfähigkeit. Wenn du dich hinterher wieder in normalem (aber gemächlichem) Tempo bewegst, wird dir alles mit viel grösserer Leichtigkeit und Energie von der Hand gehen. Versuche es einmal. Vielleicht wirst du angenehm überrascht sein.






Die Ausrichtung deines Körpers im Schwerkraftfeld






Achte einmal darauf, wie kleine Kinder sitzen, stehen und sich bewegen. Merkst du, wie gut ihre biegsamen kleinen Körper sich ans Schwerkraftfeld anpassen, wie gerade sie sitzen und stehen, wie ausgewogen all ihre Körperteil aufeinander ausgerichtet sind? Doch im Lauf der Jahre führen Verletzungen od innere Anspannungen dazu, dass unser Körper diese Ausrichtung verlässt. Das ist eine Hauptursache physischer Energielecks.






Wenn du morgens aufstehst, verwandelt dein Körper sich in einen Stapel an Bausteinen, der sich durch den Raum bewegt. Durch richtige Bewegung kannst du ungeheuer viel Energie einsparen, durch falsche Bewegungen und falsches Stehen hingegen erzeugst du Spannungen und Schmerzen und vergeudest Energie. Es lohnt sich, auf eine gute Haltung zu achten, deinen Körper lotrecht im Schwerkraftfeld auszurichten und gerade zu sitzen, zu stehen und dich zu bewegen: Du sparst dadurch sehr viel Energie.






Um dir zu veranschaulichen, wie eine schlechte Haltung Spannungen und Schmerz erzeugt, solltest du dir einmal 8 übereinander gestapelte Bauklötze vorstellen. Wenn die Säule aus Bauklötzen nicht gerade ist – wenn einige Klötze nach vorn und einige nach hinten vorstehen od verdreht sind – und du übst nun von oben Druck auf die Säule aus, fällt sie in sich zusammen. Wenn deine Körperhaltung dieser krummen Säule ähnelt, brauchst du viel Energie und Muskelspannung, um deinen Körper von morgens bis abends zusammenzuhalten. (Stelle dir nur einmal vor, du würdest deine Armmuskeln den ganzen Tag über leicht anspannen – das zehrt an deinen Energievorräten, so wie dein Wasserverbrauch steigt, wenn der Wasserhahn tropft). Das kannst du dir mit Hilfe des folgenden Experiments klar machen:






 Übung:






1. Neige dich aus der Taille heraus leicht nach vorn od zur Seite und verharre 30 Sekunden lang in dieser Position. Schon bald wirst du die Muskelspannung spüren. An der Stelle, wo deine Muskeln sich anspannen, geht Energie verloren, und du wirst irgendwann Schmerzen bekommen.






2. Setze dich hin und schiebe das Kinn vor od neige den ganzen Kopf nach vorn, so wie viel Mensche es unwillkürlich tun, wenn sie sich mit jemandem unterhalten, fernsehen od lesen. Wenn du eine Zeit lang in diese Position verharrst, wirst du eine Spannung im Nacken spüren, die früher od später zu Kopf- und Nackenschmerzen führen. Das gleiche passiert, wenn du dich beim Lesen od am Schreibtisch zu tief über deine Arbeit beugst. (Wenn du dich im Sitzen vorbeugst, solltest du es stets aus den Hüften heraus tun und den Rücken dabei gerade halten.) Wenn du so vornübergebeugt dasitzt, fällt es dir auch viel schwerer, tief zu atmen. Eine dauerhaft schlechte Haltung wird schliesslich deine Atmung beeinträchtigen, was wiederum zu neuen gesundheitlichen Beschwerden beiträgt.






Wenn die Bauklötze dagegen senkrecht aufeinander liegen, könntest du ein schweres Gewicht auf die Säule stellen, und sie würde dank ihrer stabilen Struktur trotzdem nicht zusammenbrechen. Das gleiche gilt auf für deinen Körper: Wenn er vertikal im Schwerkraftfeld ausgerichtet ist und dein Kopf ganz natürlich auf deiner Wirbelsäule balanciert (als wenn oben an deinem Hinterkopf ein vom Himmel herabhängender Draht befestigt wäre, der deinen Kopf nach oben zieht), setzt diese richtige Haltung eine ungeheure Menge an Energie frei. Anfangs scheint es bewusste Aufmerksamkeit und Mühe zu erfordern, deinen Kopf aufrecht zu halten und das Kinn leicht nach unten zu drücken; doch sobald du dich einmal an diese Haltung gewöhnt hast, wird sie dir zur 2. Natur werden und keine Mühe mehr bereiten.






Wenn du deine Körperhaltung korrigierst, wird dein Körper sich sofort leichter, freier, jünger und elastischer anfühlen. Dein Brustkorb wird weiter, dein Bauch entspannt sich, und dadurch fällt dir auch das Atmen leichter. Es gibt mehrere Methoden, eine solche jugendliche Körperhaltung wiederzuerlangen:






 Bewusstheit:  die 1. Methode lautet Bewusstheit: Überprüfte deine Haltung im Spiegel. Wenn man seine Körperhaltung eine Zeitlang bewusst beobachtet und sich immer wieder im Spiegel betrachtet, wird man mit der Zeit ganz von selbst daran denken, aufrecht zu sitzen, zu stehen und zu gehen. Auf diese Weise tritt an die Stelle der Unbeholfenheit, die durch eine schlechte Körperhaltung entsteht, ein ganz neues Körpergefühl.


 Körperarbeit:  die 2. Methode ist Körperarbeit: Jeder körperliche Betätigung, die du ausübst, um deinen Körper ins Gleichgewicht zu bringen, ist eine Art Körperarbeit; doch Tiefenmassage (zB Rolfing) ist eine ganz spezielle Form der Köperarbeit, die dazu beiträgt, deinen Körper wieder senkrecht im Schwerkraftfeld auszurichten. Im Gegensatz zur Massage, die zwar wunderbar entspannend wirken kann, aber lediglich die Symptome einer schlechten Körperhaltung behandelt, schafft Tiefenmassage eine dauerhaftere Linderung, indem sie alle Muskeln deines Körpers dehnt und korrigiert und ihr Zusammenspiel verbessert.


 Bewusste Bewegung  die 3.Methode besteht darin, sich in die Behandlung eines Therapeuten zu begeben, der irgendeine Technik der bewussten Bewegung wie zB Alexander-Technik od die Feldenkrais-Methode beherrscht. Man kann stattdessen auch eine andere Form des Bewusstseinstrainings od bewusster Bewegung (zB Yoga od Kampfsport) betreiben.


 Umkehrung der Schwerkraft  Die hier vorgestellte Körperarbeitsmethode kannst du ganz allein praktizieren. Sie kostet nicht viel Zeit, macht Spass und garantiert sofortige Resultate. Ich wende sie seit Jahren täglich mit grossem Erfolg an. Du solltest diese Übung jeden Morgen und jeden Abend machen, um dich zu entspannen und deine Körperhaltung zu korrigieren. Der Trick besteht dabei in der Umkehrung der Schwerkraft:






Wie man die Schwerkraft umkehrt






Diese einfache, angenehme Methode verwandelt die Schwerkraft im Handumdrehen aus einer komporimierenden, verschliessenden Kraft in eine dehnende, regenerierende. Sie korrigiert deine Körperhaltung und bringt deinen ganzen Körper wieder in ein harmonisches Gleichgewicht, in dem sie eine natürliche Zugkraft auf ihn ausübt. Bei älteren Menschen trägt sie ausserdem dazu bei, der Osteoporose vorzubeugen od die damit verbundenen Beschwerden zu lindern. Sie kräftigt Unterarme und Hände, bildet ein Gegengewicht gegen den Druck, den die Schwerkraft tagtäglich auf deine Wirbelsäule ausübt, und reduziert den dadurch entstehenden Wirbelsäulenverschleiss. Ausserdem lockert und dehnt sie alle deine Gelenke.






Die Übung besteht ganz einfach darin zu hängen – eine natürliche, angenehme Tätigkeit, die uns instinktiv angeboren ist. Das einzige, was du dazu brauchst, ist eine Stange, die im Türrahmen befestigt wird und die man in den meisten guten Sportgeschäften bekommt.






 Hänge dich jeden Morgen nach dem Aufstehen und jeden Abend vor dem Zubettgehen an dieser Stange aus. (Wenn du so gross bist, dass deine Füsse dabei den Boden berühren, winkle die Knie an.)


 Sollten deine Hände nicht kräftig genug sein, um die Stange zu umklammern und gleichzeitig dein Gewicht zu tragen, stütze dich mit den Füssen auf dem Boden od einem Stuhl ab (aber bitte nur so wenig wie unbedingt nötig), um einen Teil deines Gewichts abzufangen, bis deine Hände und Handgelenke kräftiger geworden sind. (Das dauert normalerweise 1-2 Wochen.)


 Hänge dich zunächst nur 5-10 Sekunden lang aus; dann steigere die Zeitdauer langsam bis auf 30 Sekunden od noch länger. Atme dabei langsam und tief und spüre, wie deine Arme und Schultern und deine ganze Wirbelsäule sich dehnen. (Sich 30 Sekunden lang auszuhängen entspricht ungefähr der Wirkung einer ¼ stündigen Massage.)


 


Das Training des friedvollen Kriegers




Vor über 10 Jahren habe ich ein sehr wirkungsvolles Trainingsprogramm ausgearbeitet, das sich aus fliessenden Bewegungen, tiefer Atmung und der Lockerung von Muskelverspannungen zusammensetzt und Elemente aus Tanz, Gymnastik, Kampfsport und Yoga kombiniert. Und was am allerwichtigsten ist: Ich habe diese Übungen so konzipiert, dass man sie in weniger als 4 Minuten pro Tag und auf relativ begrenztem Raum machen kann, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat. Dieses Übungsprogramm erfordert einen so geringen Aufwand, dass man kaum in Versuchung kommt, sich durch faule Ausreden darum zu drücken. Ich praktiziere es seit 10 Jahren täglich, denn es ist der beste Start in den Tag. Andere Menschen haben mir bestätigt, dass diese Übungen sich hervorragend zum Aufwärmen für Sport od Spiel eignen od einfach nur zur Lockerung nach einem anstrengenden Arbeitstag – ein entspannenden Übergang zwischen Arbeit und Privatleben, der einem gleichzeitig neue Spannkraft und Energie verleiht. Selbst wenn dieses Übungsprogramm der einzige Teil meines Buches sein sollte, den du in die Praxis umsetzt, wirst du einen spürbaren und im Lauf der Zeit immer stärker wachsenden Nutzen daraus ziehen – genau wie ich.






Dieses unbewusste Übungsprogramm geht in seinem Stil und dem Zweck, den es verfolgt, über die meisten Fitnessübungen hinaus. Das Training des friedvollen Kriegers beitet dir ein wirkungsvolles, ausgewogenes Fitnessprogramm und fördert Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Sensibilität. Gleichzeitig bringt es diech deinem höhern Ziel näher, die 12 Tore zu meistern.






Es wirkt nämlich auch auf feinstofflicheren energetischen Ebenen. Um das besser verstehen zu können, solltest du dir einmal folgendes vor Augen halten: Dein Körper ist zwar der sichtbarste Teil deiner selbst, doch ausserdem gibt es noch ein Energiefeld (auch Aura genannt), das dich umgibt und durchdringt. Dieses Energiefeld verbindet dein physisches Ich mit dem Licht, das der GEIST ständig ausströmt.






Genau wie der menschliche Körper (und wie alle Lebewesen) besitzt auch unser Planet Erde ein Energiefeld, das man als Biosphäre bezeichnet. Wenn dieses Energiefeld der Erde durch Strahlen od giftige Gase verschmutzt wird, wirkt sich das auch auf ihren physischen Körper aus. Ebenso verschmutzen negative Gedankenformen – Reue, Sorgen, Groll und Hass – das menschliche Energiefeld und durchsetzen es mit schwache od empfindlichen Stellen, die anfällig für Krankheiten od Verletzungen sind.






Wenn dein Energiefeld stark ist, so ist auch dein Körper stark. Die fliessenden Bewegungen und tiefen Atemzüge des Trainingsprogramms des friedvollen Kriegers setzen Energie und Aufmerksamkeit frei, was wiederum dazu beiträgt, dass du auf physischer, geistiger und emotionaler Ebene besser funktionierst. Durch dieses Training wir dein Energiefeld grösser, strahlender und sauberer, so wie ein kräftiger Regenguss die Atmosphäre reinigt. Du wirst dich hinterher viel wacher, entspannter, heiterer und gelöster fühlen. Natürlich kann man mit einem vierminütigen Trainingsprogramm nicht die gleichen Resultate erzielen, wie wenn man eine Stunde lang im Fitnessraum trainiert; doch das Besondere an diesen Übungen ist, dass sie alle Fitnesselemente in sehr wirksamer, kondensierter Form enthalten und deinem ganzen Körper mehr Energie verleihen.






Denke daran, dass du nur dann wirklich von einem Trainingsprogramm profitierst, wenn due es auch konsequent durchhältst. Bei diesem Programm stehen die Chancen dafür besonders gut, denn es lässt sich relativ leicht erlernen, ist angenehm und erfordert weder viel Zeit noch viel Platz. Mit 4 Minuten pro Tag – jeden Tag – kann man viel erreichen. Gestalte dein tägliches Übungsprogramm kurz, einfach und angenehm. Erlebe die Kraft, die aus entspannter Bewegung und tiefer Atmung entspringt. Mache dieses Übungsprogramm zum Fundament einer Lebensweise, die dir mehr Kraft und Energie schenken.






Allg. Richtlinien zum Erlernen der Übungsreihe






 Respektiere den Lernprozess deines Körpers, gehe die Übungen ganz langsam und behutsam an.


 Wenn du dabei irgendwelche physischen Probleme haben solltest, lasse dich von einem entsprechenden Therapeuten beraten. Probleme, die von Muskelschwäche, Trägheit und mangelnder Beweglichkeit herrühren, werden mit der Zeit ganz von selbst verschwinden. Wenn das Programm dir Beschwerden bereitet od wenn dir eine bestimmte Übung anfangs noch schwer fallen sollte, suche nach einem Weg, es dir leichter zu machen und den problematischen Bereich irgendwie zu umschiffen.


 Mache alle Übungen (od jedenfalls eine Version von allen Übungen), und zwar genau in der beschriebenen Reihenfolge. Von den Übungselementen, die dir am schwersten fallen, wirst du am meisten profitieren, also überspringe sie nicht.


 Jedes Mal, wenn du deinen Körper mit schwereloser Leichtigkeit durch dieses Trainingsprogramm fliessen lässt, frage dich: „Wie kann ich jede dieser Bewegungen noch ein bisschen besser ausführen?“ so wirst du dich mit der Zeit immer mehr verbessern.


 Trainiere entweder im Freien od zu Hause auf dem Teppich. Du brauchst dazu einen Platz von ca. 1.8mx1.8m, der frei von Möbelstücken ist.


 Wenn du das Programm in 4 Minuten od noch kürzerer Zeit absolvieren willst, wiederhole jede Übung nur so oft, wie es in der Übungsanleitung steht. Natürlich kannst du sie auch öfter wiederholen und dabei nach Belieben variieren, je nach deinen Bedürfnissen und deinem jeweiligen Energieniveau.


 Geniesse das Programm bei Musik od auch ganz ohne Geräuschuntermalung als eine Art Bewegungsmeditation


 Du kannst diese Übungen mit Kraft und Schwung od ganz langsam und sehr bewusst durchführen, so wie beim HathaYoga od bei TaiChiChuan.


 Praktiziere das Übungsprogramm des friedvollen Kriegers regelmässig jeden Morgen od zu einem anderen Zeitpunkt, damit es ein fester Bestandteil deines Tagesablaufs wird. Das erreichst du am besten, indem du dir fest vornimmst, es 36 Tage lang jeden Tag zu tun. Spätestens dann wird es für dein Unterbewusstsein zur Gewohnheit. Wenn du es in diesen ersten 36 Tagen auch nur ein einziges Mal auslässt, ist das für dein Unterbewusstsein so, wie wenn du wieder bei Null beginnst.






Was du beim Training des friedvollen Kriegers beachten solltest






 Jedes Trainingsprogramm ist nur so gut für dich wie die Haltung, in der due es durchführst.


o Entspannung,


o Atmung und


o die richtige Körperhaltung sind die 3 Schlüssel zum Erfolg.


 Wenn möglich, mache die Übungen in den ersten paar Tagen vor einem Spiegel, um deine Technik zu überprüfen.


 Bei Bewegungen, die nach beiden Steitn hin ausgeführt werden, kannst du entweder links od rechts beginnen – aber sei dabei konsequent. Entscheide dich füre eine Seite, und beginne dann immer mit dieser Seite.


 Ahcte während dieser Übungen ganz besonders auf eine tiefe Atmung. Atme so tief, wie du kannst, ohne dich dabei anstrengen zu müssen, und zwar in rhythmischem Einklang mit den Bewegungen der jeweiligen Übung; es sollte sich so anfühlen, als bewege dein Atem deinen Körper. Atme durch die Nase ein und durch den Mund aus.


 Achte auf die Fussbreiten. Bei allen Übungen, die im Stehen durchgeführt werden, stehen deine Füsse paralell zueinander und entweder 1, 2 od 3 Fussbreit auseinader.


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Das Trainingsprogramm des friedvollen Kriegers


1xtäglich 15 Übungen in 4 Minuten










Kurzübersicht






Insp = Einatmen, Exsp = Ausatmen






Aufrechte Übungen:






1 Stretch Back: Nach hinten Strecken und nach unten schwingen


 3x, - 1 Fuss breit


 Insp. beim Aufrichten – Exsp beim durchschwingen


 Knie gebeugt


2 Squat Down: In die Hocke gehen und seitwärts strecken


 3x, - 3 Fuss


 Insp in der Seitenstreckposition - Exsp in der Hocke


3 Neck Release: Genickrollen-entspannen


 3x, - 2 Fuss


 Insp während der Kopfbewegung – Exsp in Ruhe


 Nacken locker entspannt, langsam, ruhig, fliessend


4 Shoulder Roll: Schulterkreisen


 2x, - 2 Fuss


 Insp bei Schulter vor und oben – exsp nach hinten unten


 Arme locker


5 Spine Swing: Wirbelsäulenschwingen


 6-10x, - 3 Fuss


 Insp bei jeder Drehung – Exsp bei der Vorwärtsbewegung


 Kopf dreht mit – Hüften fix


6 Elvis Pelvis: Hüftkreisen


 3x, - 2 Fuss


 Rhythmisch, tief und natürlich atmen


 Nicht Bauch sondern Becken bewegen


7 Heaven Earth: Vertikal ausstrecken


 3x, - 1 Fuss


 Insp beim Körper spannen – Exsp beim Entspannen


8 Cross Country SkiHop: Langlauf


 10-20x, - 1 Fuss


 Insp bei 2-3 sanften gleitenden Sprüngen






Bodenübungen






9 Buns Down&Up: Aufgeklapptes Taschenmesser


 In Bauchlage


 3x


 Insp bei durchgebogenem Rücken – Exsp bei Gesäss in die Höhe, Kopf und Fersen nach unten drücken


10 Rock’n’Roll: Purzelbaum-Schaukel


 In Rückenlage


 3x


 Insp in den Rollbewegungen – Exsp in den Endstellungen


 Knie beugen und die Arme über den Kopf nach hinten strecken


11 V-Ups: Balancierendes V


 Rückenlage


 3x


 Insp bei der Aufwärtsbewegung – Exsp bei Abwärtsbewegung


 Kopf zuerst abheben und zuletzt wieder ablegen


12 Cradle Rock: Rückenschaukel


 Rückenlage


 10x


 Normal Atmen


 Kopf bleibt oben, Kreuz auf Boden drücken, Knie etwas angewinkelt – ganz leichte Schaukelbewegung


13 Swan Dive: Pfeilbogenspannen


 Bauchlage


 3x


 Insp in der Aufwärtsbewegung – 3 Atemzüge lang so bleiben – Exsp danach in der Abwärtsphase


 Beine gestreckt und geschlossen, Arme zeigen leicht nach oben






14 Free Movement: Freie kreative Bewegungen


 *Aufrecht*


 Freie spontane Körperbewegungen, tiefer Atem


15 Time Out: Loslassen


 Rückenlage


 10-30sec (Atemzüge) lang alle Spannungen lösen


 Den ganzen Körper restlos entspannen


 So-Ham Mantra


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1 Stretch Back: Nach hinten Strecken und nach unten schwingen


 3x, - 1 Fuss breit


 Insp. beim Aufrichten – Exsp beim durchschwingen


 Strecke die Arme mit aneinander liegenden Handflächen nach vorn, dann hebe sie über den Kopf. Insp


 Während du immer noch einatmest, presst du nun die Gesässbacken zusammen, beugst gleichzeitig die Arme und winkelst sie hinter deinem Kopf nach hinten ab. Biege und dehne deinen Körper dabei sanft nach hinten


 Exsp. Während du deine Arme und den ganzen Körper wieder gerade aufrichtest und streckst. Schwinge die Arme in einem weiten Bogen nach vorn und unten.


 Beuge die Knie und lasse deinen Kopf sanft und entspannt nach vorn fallen.


 Während du die Exsp beendest, schwingst du die Arme hinter deinem Rücken nach oben und streckst und dehnst deine Knie, die vorher gebeugt waren für einen Augenblick


 Insp: Dann beuge die Knie wieder, während du deine Arme wieder nach vorn schwingst, die Handflächen aneinander legst und dich aufrichtest, um die Übung zu wiederholen






2 Squat Down: In die Hocke gehen und seitwärts strecken


 3x, - 3 Fuss


 Insp in der Seitenstreckposition - Exsp in der Hocke


 Mit geradem Rücken stehen


 Bei Exsp halb in die Hocke gehen. Dabei die Unterarme auf den Oberschenkeln abstützen


 Insp  aus der Hocke direkt in die Seitenstreckposition nach links. Dabei nach vorne sehen (Oberkörper nicht drehen) und die Arme sind nach seitwärts ausgestreckt. Die Ellenbogen befinden sich hinter den Ohren


 Exsp  wieder in die Hocke


 Dann erneut aufrichten in die rechten Seitenstreckposition


 Übung von vorn






3 Neck Release: Genickrollen-Entspannen


 3x, - 2 Fuss


 Locker in natürlicher Haltung stehen  Insp während der Kopf entspannt nach vorn und nach unten sinkt. (keine ruckartigen od erzwungene Bewegungen).


 Insp während der Kopfbewegung – Exsp in Ruhe


 Exsp  locker, entspannt verharren in dieser Haltung


 Insp  aus dieser Position den Kopf direkt nach links neigen (Kopf nach vorn, nicht drehen).


 Exsp  locker, entspannt verharren in dieser Haltung


 Insp  Kopf sanft nach hinten neigen, indem man das Kinn hebt. Zähne dabei geschlossen, aber nicht zusammenbeissen.


 Exsp  locker, entspannt verharren in dieser Haltung


 Insp  Kopf direkt nach rechts neigen


 Exsp  locker, entspannt verharren in dieser Haltung


 Insp  Kopf kehrt in die nach vorn hinunterhängende Position zurück


 Nacken locker entspannt, langsam, ruhig, fliessend, Schultern unten lassen.






4 Shoulder Roll: Schulterkreisen


 2x, - 2 Fuss


 Insp bei Schulter vor und oben – exsp nach hinten unten


 Insp  dabei die Schultern erst nach vorn und dann nach oben bewegen


 Exsp  Schultern dabei nach hinten und unten drücken


 Arme locker und entspannt. Eine Hand umfasst hinter dem Rücken das Handgelenk der anderen.


 Reihenfolge einhalten






5 Spine Swing: Wirbelsäulenschwingen


 6-10x, - 3 Fuss


 Insp bei jeder Drehung – Exsp bei der Vorwärtsbewegung


 Arme in Schulterhöhe seitwärts gestreckt halten, sodass sie eine Linie bilden  180° beibehalten


 Kopf dreht mit – Hüften fix nach vorn  d.h. man dreht sich aus der Taille heraus


 Insp mit Drehung nach links hinten (Arm und Kopf), sodass man die li Hand sehen kann


 Drehung bis Maximum  Exsp beim Zurückdrehen in der Mittelposition 


 Insp nun mit Drehung nach rechts hinten (Arm und Kopf)


 Knie entspannt und leicht gebeugt






6 Elvis Pelvis: Hüftkreisen


 3x in jeder Richtung, - 2 Fuss


 Rhythmisch, tief und natürlich atmen


 Nicht Bauch sondern Becken bewegen


 Sich das Becken als eine Art Schale vorstellen, die sich in kreisförmiger Bewegung in alle Richtungen neigt


 Knie entspannen


 Insp  Becken nach vorn neigen, Gesäss nach hinten


 Exsp  Becken nach links verschieben und rechts abkippen  Kreisbewegung fortsetzen  Becken nach vorn schieben, die Schale neigt sich nach hinten


 Insp  Becken nach rechts bewegen und die Schale neigt sich nach links


 Insp wenn sich das Becken nach hinten dreht und Exsp wenn es sich nach vorn dreht


 Nicht Bauch sondern das Becken führt die Bewegung aus.






7 Heaven & Earth: Vertikal ausstrecken


 3x, - 1 Fuss


 Insp beim Körper spannen – Exsp beim Entspannen


 Insp  leicht Knie beugen, gleichzeitig auch die Arme, als müsse man ein Gewicht heben


 Atem anhalten und Körper anspannen


 Exsp  Entspannung, linker Arm gen Himmel, rechter Arm gen Erde  Dehnung


 Dabei gleichzeitig rechtes Knie heben bis auf Taillenhöhe mit 90° Flexionswinkel. Zehenspitze gen Boden


 Ev. links auf Zehen stehen


 Zurück zur angespannten Ausgangssituation mit gebeugten Knien  Insp  Atem anhalten


 Exsp  Entspannung, rechter Arm gen Himmel, linker Arm gen Erde


 Dabei gleichzeitig linkes Knie heben bis auf Taillenhöhe mit 90° Flexionswinkel. Zehenspitze gen Boden






8 Cross Country SkiHop: Langlauf


 10-20x, - 1 Fuss


 Insp bei 2-3 sanften gleitenden Sprüngen


 Mit einem Fuss ein Schritt vorwärts machen, Füsse nach vorn


 Knie des vorderen Beins hat ca einen Winkel von 90°, Verse des hinteren Fusses abheben


 Rücken und Rumpf bleiben aufrecht


 Mit einem sanften Sprung entspannt abwechselnd den linken und den rechten Fuss nach vorn bringen


 Jeweils den dem Bein gegenüberliegenden Arm in gleiche Richtung schwenken


 Atmen in Rhythmus der Bewegung  2 Sprünge lang Insp und 2 Exsp  später 3 od 4 Sprünge lang






Bodenübungen






9 Buns Down&Up: Aufgeklapptes Taschenmesser


 In Bauchlage


 3x


 Insp bei durchgebogenem Rücken – Exsp bei Gesäss in die Höhe, Kopf und Fersen nach unten drücken


 Übung so beginnen, als wolle man Liegestütze machen.


 Arme parallel zueinander auf den Boden aufgestützt – sie bleiben während der ganzen Übung gerade


 Schultern über den Handgelenken


 Rücken gestreckt.


 Insp  Hüfte und Gesäss sinken langsam auf den Boden hinunter. Dabei biegt sich gleichzeitig der Rücken durch; Blick nach vorn und leicht nach oben


 Exsp  Hüfte und Gesäss nach oben zur Decke hin heben, Fersen auf den Boden drücken, Kopf zwischen den Armen durch strecken, dass man den Bauch sieht  in dieser Position beginne Einzuatmen  alles wieder von vorn.






10 Rock’n’Roll: Purzelbaum-Schaukel


 In Rückenlage


 3x


 Insp in den Rollbewegungen – Exsp in den Endstellungen


 Hinsetzen mit angewinkelten Knien und nach vorn ausgestreckten Armen


 Insp  Die Arme nach oben und dann hinten ziehen (hinter die Ohren) und dabei gleichzeitig rückwärts rollen


 Die angewinkelten geschlossenen Beine anheben, bis die Arme hinter dem Kopf auf dem Boden aufliegen und die gebeugten Knie sich in der Nähe der Stirn befinden.  Exsp


 Insp  beim nach vorne rollen.


 Exsp  Arme nach vorn strecken und den Oberkörper dehnen.


 Den Kopf nach vorn fallen lassen und Fussohlen aneinander legen.


 Knie dabei seitwärts nach aussen gespreizt


 Arme nach vorn ausgestreckt


 Insp  und rückwärts rollen


 Knie beugen und die Arme über den Kopf nach hinten strecken






11 V-Ups: Balancierendes V


 Flach, Rückenlage


 3x


 Insp bei der Aufwärtsbewegung – Exsp bei Abwärtsbewegung


 Insp  Kopf zuerst vom Boden abheben, anschliessend Schultern und dann die gestreckten Beine


 Bei max. Insp auf dem Steissbein ein paar Sekunden lang balancieren


 Exsp  Zuerst Fersen auf dem Boden absetzen, dann die Wirbelsäule (Wirbel für Wirbel) und schliesslich den Kopf


 Übung anfänglich leichter mit gebeugten Knien






12 Cradle Rock: Rückenschaukel


 Flach, Rückenlage


 10x


 Normal Atmen, bei jeder Schaukel rasche Insp und Exsp


 Knie etwas angewinkelt, Füsse stehen auf dem Boden


 Rückseite der Oberschenkel mit den Händen umfassen und sanft vor und zurück schaukeln


 Schwieriger ist es wenn man die Oberschenkel loslässt und freihändig schaukelt


 ganz leichte Schaukelbewegung


 Kopf bleibt oben, nach vorn gestreckt halten, Kreuz auf Boden drücken,






13 Swan Dive: Pfeilbogenspannen


 Flach, Bauchlage


 3x


 Insp in der Aufwärtsbewegung – 3 Atemzüge lang so bleiben – Exsp danach in der Abwärtsphase


 Insp  Arme, Kopf, Brust und untere Beinpartie vom Boden abheben, Knie gestreckt.


 3 Atemzüge lang so bleiben


 Exsp  entspannt alles gen Boden sinken lassen


 Beine gestreckt und geschlossen, Arme zeigen leicht nach oben


 Beim letzten Mal  Scherenschlag mit den Beinen machen






14 Free Movement: Freie kreative Bewegungen


 *Aufrecht*


 Freie spontane Körperbewegungen ohne Regeln für 30 Sekunden


 Kräftiger, tiefer Atem


 Ganz locker und entspannt, aber trotzdem innerlich wach


 Auf versch. Höhenniveaus bewegen  mal dicht am Boden, dann wieder gestreckt


 Kein Denken






15 Time Out: Loslassen


 Diese Übung nicht weglassen


 Flache Rückenlage


 10-30sec (3-10 Atemzüge) lang alle Spannungen lösen


 So-Ham Mantra


 Den ganzen Körper restlos entspannen


 Halte 3-10 Atemzüge lang die Welt an: Lass all deine Sorgen, Ziele und Gedanken los – tue gar nichts, sei einfach nur da


 Experimentiere um herauszufinden, welche Haltung für dich am bequemsten ist: Kreuze die Fussknöchel od kreuze deine Handgelenke auf Bauch od Brust


 Geniesse ein tiefes Gefühl der Lockerung und Entspannung






Ab unter die Dusche






An dieses Programm kannst du noch eine letzte energiespendende Übung anschliessen: eine heisse Dusche od ein heisses Bad, nach dem du dich kurz kalt abduschst. Das ist eine sehr stimulierende Form der Hydrotherapie, die deinen Kreislauf anregt und den ganzen Körper kräftigt und erfrischt. Ausserdem härtet sie dich gegen Kälte ab, gibt dir psychischen Auftrieb und stärkt deine Disziplin. Aus dem gleichen Grund schütteten die alten Samurais sich früher mitten im Winter einen Eimer voll eisigen Flusswassers über den Kopf. Es ist am besten, dich zunächst heiss (nicht lauwarm) abzuduschen; dann lässt du ein paar Sekunden lang kaltes Wasser über deinen Körper laufen. Wenn du willst, kannst du dich auch allmählich daran gewöhnen, indem du dich nach der hiessen Dusche nicht gleich ganz kalt, sondern zunächst einmal kühl abduschst und die Wassertemperatur dann jeden Tag ein bisschen kälter einstellst. Dusche dich am Anfang nur 2-3 Sekunden lang kalt (od kühl) ab; dann steigere die Zeitdauer allmählich bis auf 5-10 Sekunden. Nach dieser belebenden heissen und kalten Dusche rubbelst du dich kräftig mit dem Handtuch ab. Jetzt wirst du dich innerlich wach und lebendig fühlen und ein angenehmes Prickeln auf der Haut spüren.






Der Sinn dieser und aller anderen Übungen in diesem Kapitel besteht darin, dir zu zeigen, wie du mit Hilfe ganz normaler, alltäglicher Praktiken deinen Körper neue Energie schenken und gleichzeitig Selbstdisziplin übern kannst. Die heilige Dreifaltigkeit eines gesunden Lebens:






 Ausgewogene Ernährung


 Körperliche Betätigung


 Genügen Ruhe






Wird deinen Körper erleuchten, indem sie deine Energie und geistige Aufmerksamkeit stärkt, öffnet, reinigt, integriert, bündelt und befreit. Das ist eine gute Vorbereitung für die nächsten Tore.