Freitag, 1. Mai 2009

Schweinegrippe Flyer No.18, Mai2009

GRIPPE ZEIT

Jedes Jahr im September, wenn die Tage länger werden und die Nächte kühler, fängt manch einem an die Nase zu laufen, andere haben Husten oder Halsschmerzen. Einige haben sogar Fieber und müssen ins Bett liegen. Man nimmt fleissig verschiedenste Tabletten und flucht über die blöde Grippe, die wieder einmal zugepackt hat.

Grippe aber ist eine Krankheit, die nicht mit jedem kleineren Infekt im Hals-Nasen-Ohrenbereich gleich gesetzt werden kann. – Redet man zum Beispiel von der „Öugschteria“ der Magendarmgrippe so ist dies allgemein gefasst und meint einfach einen Infekt des Verdauungsapparates. Die echte Grippe aber ist eine Infektion zumeist der Luftwege, die nur von einigen sehr speziellen Viren (Influenzaviren zB. H1N1) hervorgerufen wird. Unter diesen Viren gibt es arg böse und weniger schlimme. Die jährlichen Grippeepidemien, die man lange bevor sie im Goms eintreffen in der Zeitung lesen kann, zeichnen sich meist durch plötzliches hohes Fieber (>38°C), Müdigkeit, Muskel-, Kopf-, Gelenk-schmerzen, Appetitlosigkeit, (seltener: Übelkeit, Durchfall, Husten, Schnupfen, Halsweh) aus. Das Fieber hat dabei etwas Gutes, denn es verursacht, dass man sich schlecht und müde fühlt und dass der Kreislauf sehr labil ist. Um möglichst bald wieder gesund zu werden haben diese Beschwerden den Vorteil, dass der kranke Körper die benötigte Erholung beim Liegen erfährt. Durch Fieber senkende Mittel wie Aspirin, Treupel, NeoCitran, Panadol und viele mehr fühlt man sich wesentlich besser. Man entfiebert für ca. 4-6 Stunden und kann seinen gewohnten Dingen nach gehen. Meist aber rächt sich das, indem die Krankheit länger als gewöhnlich dauert oder sogar schwerer verläuft. Bettruhe, Essigsöckchen, Tee trinken und Schlafen helfen meist am besten.

Die schweren Grippen aber, wie die in allen Medien panikartig aufgeschaukelte Schweine- oder Vogelgrippe, können einen schweren Krankheitsverlauf zeigen, mit Lungen-, Brustfell- und manchmal Hirnhaut-entzündungen. Auch junge Personen erkranken nicht selten derart stark, dass eine Behandlung im Krankenhaus nötig wird. Bei älteren Menschen oder und Patienten mit chronischen Erkrankungen kann eine solche Infektion aber auch das Ende bedeuten.

Auf Grund dessen, dass wir sehr dürftige Behandlungsmöglichkeiten bei Grippe haben, hat man die Impfung gegen Grippe entwickelt. Eine vorbeugende Massnahme, welche Abwehrkräfte spezifisch auf die bekanntesten fünf schwersten Grippe-erreger aufbaut, sodass man sich bei einer Ansteckung (meist Tröpfcheninfekt, Schmierinfekt) einem schweren Krankheits-verlauf erwehren kann. Dadurch aber, dass die Grippeepidemien jedes Jahr von anderen Viren erzeugt werden, muss jedes Jahr im Herbst mit neu aktualisiertem Impfstoff geimpft werden. – Im Fall der Schweinegrippe wird die Herstellung des Impfstoffes 6 Monate Zeit benötigen und erst dann verfügbar sein. Die Grippeimpfung vom letzten Herbst ist unwirksam.

Behandlung: Es gibt auf dem Markt Tamiflu Tabletten und Relanza, welche die Vermehrung des Virus stoppen können. Der Nachteil ist, dass man sie innert 72 Stunden nach Krankheitsbeginn anfangen muss. Das BAG rät davon ab, die Medikamente vorbeugend einzunehmen. Antibiotika die ausschliesslich auf Bakterien wirken, welche wirklich den Krankheitsverlauf verkürzen, helfen nichts, da es sich um Viren handelt.

Vorbeugender Schutz: Wichtigstes ist regelmässige Händehygiene. Kranke Menschen meiden, nicht zu nahe treten. Menschenansammlungen vor allem in Räumen aus dem Weg gehen. Schutz bieten vor allem N-95 Masken. Chirurgische Masken bieten nur mässigen Schutz.

Infos: BAG Hotline: 0313 222 100 von 8-18 Uhr