Dienstag, 1. Juni 2010

Notfallstation am Spitalstandort in Visp

Der Patientenandrang auf den Notfallstationen in der Schweiz nimmt je länger desto mehr zu. Dies ist ein Problem, da diese Stationen durch die Bagatellnotfälle verstopft werden, sowie überfordert sind. - Aus diesem Grund hat sich die OberwalliserÄrztegesellschaft entschlossen zusammen mit dem GNW eine Lösung auszuarbeiten. Diese sieht eine hausärztlich geführte Notfallstation, vor der eigentlichen Notfallstation des Spitals, vor, welche die Patienten vorsortiert. Sollte alles komplikationslos verlaufen, so ist mit einer Eröffnung auf 2012 zu rechnen.

Für den Patienten bedeute das, das der Dienst in der Peripherie, sprich im Goms, massiv ausgedünnt wird, sodass man ausserhalb der üblichen Sprechstundenzeiten, keinen Arzt für Notfälle in der Region erreicht und auf die Notfallstation nach Visp reisen muss. Dies ist wenig erfreulich, aber nicht unmöglich. Die ganz dringenden Notfälle werden bereits heute fast vollständig vom 144 mit Ambulanz od Heli übernommen.

Für uns Hausärzte bedeutet dies eine Entlastung in der Diensthäufigkeit. Für periphere Ärzte wie bei uns hier in Fiesch, denke ich, wird es auf Dauer aber eher zur Mehrbelastung führen, vorallem in Anbetracht, dass immer mehr Kollegen pensioniert werden, die dann nicht mehr für den Notfalldienst zur Verfügung stehen, sodass die einzelnen Hausärzte vermehrt im Dienstplan dran kommen. Wir werden sehen.

Zu erwähnen ist, dass der hausärztliche Notfalldienst in den letzten Jahrzehnten kostenlos von uns Ärzten angeboten worden ist. Dies ist ein Unicum, da eigentlich alle Dienstleister im öffentlichen Bereich für Pikettstunden ein Einommen haben. - Folglich wird man, wenn man einen peripheren Notfalldienst erhalten will, die Gemeinden (Bevölkerung) zur Finanzierung eines Dienstes nötigen müssen.

Bis 2012 bleibt erst einmal alles beim Alten.